Anwohner intervenieren beim BA gegen Bauvorhaben

Berg am Laim · Angst vor Wasser

Berg am Laim · Auf dem Areal der ehemaligen Baumschule an der Hansjakobstraße sollen 156 neue Wohnungen entstehen. Einige Anwohner fürchten jedoch, dass durch die Bebauung Grundwasser verdrängt und ihre Keller beschädigt werden könnten. Sorge bereitet ihnen zudem, dass nach der Umwidmung der Fläche in ein allgemeines Wohngebiet der Lärm anschwellen könnte.

Der Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14) plant, zu dem Thema eine Informationsveranstaltung zu organisieren. Gebilligt hat der Stadtrat den Bebauungsplan bereits. »Aber solange noch keine Baugenehmigung vorliegt, können wir noch etwas unternehmen«, sagte Hans Stahl, einer der Anwohner, auf der jüngsten BA-Sitzung. Möglichkeiten, ihre Einwände zu erheben, haben die Bürger im Rahmen der vierwöchigen, öffentlichen Auslegung der Unterlagen im Planungsreferat in der Blumenstraße 28. Wann diese stattfindet, ist allerdings noch offen.

Stahl ist dies jedoch nicht genug. Er beantragte beim BA, eine Einwohnerversammlung zu dem Thema zu veranstalten. Das Stadtteilparlament lehnte dies aber ab. »Das wäre eine reine Schaufensterveranstaltung«, erklärte der stellvertretende BA-Chef Robert Kulzer (SPD). Mit einer Bürgerbeteiligung dieser Art würden Erwartungen geweckt, die anschließend nicht erfüllt werden könnten: »Bei so einer Versammlung stellen die Bürger Anträge, und der BA stimmt anschließend darüber ab.« Jedoch fehle es den ehrenamtlichen Mitgliedern an Kompetenz, um über die Anliegen der Anwohner zu entscheiden.

Stahl indes rügte, der BA nehme seine Aufgabe, die Bürger gegenüber der Stadt zu vertreten, nicht ernst: »Ich will wissen, wer haftet, wenn mein Keller nass wird.« Auch solle die Fläche von einem reinen in ein allgemeines Wohngebiet umgewidmet werden. Die Folge: Die Ansiedlung von Lokalen wäre erlaubt, die zulässige Lärmbelastung würde von 50 auf 55 Dezibel angehoben. Mit der öffentlichen Auslegung der Unterlagen sei den Bürgern nicht geholfen, die Pläne seien in »Fachchinesisch« geschrieben und für den Laien nicht verständlich.

Als Kompromiss schlug Kulzer einen Erörterungstermin vor: »Wir sind bereit, eine Veranstaltung zu organisieren, bei der das Papier erklärt wird.« Auch Anton Spitlbauer (CSU) räumte ein, es bestehe »massiver Informationsbedarf«. Die Verwaltung müsse den Bürgern auf ihre Fragen antworten. Skeptisch blieb indes BA-Chef Josef Koch (SPD): »Ich hoffe, dass der Ärger nach dem Treffen nicht größer ist als vorher.« Dennoch sprach sich das Gremium einstimmig für die Infoveranstaltung aus. Der Termin wird noch bekanntgegeben. Julia Stark

Artikel vom 12.04.2011
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