Sauerlach empört über Schreiben der Bahn

Sauerlach · Keine Taktverdichtung

Gähnende Leere: Der Sauerlacher Bahnhof bleibt wohl auch in Zukunft meistens verwaist. 	Foto: Pietsch

Gähnende Leere: Der Sauerlacher Bahnhof bleibt wohl auch in Zukunft meistens verwaist. Foto: Pietsch

Sauerlach · Aus ist der Traum von der besseren Schienenverkehrsanbindung an München, Rosenheim und Miesbach für die kleine Gemeinde am äußersten Rand des Münchner Landkreises. Die Personenzüge aus dem Mangfalltal und dem Bayerischen Oberland werden Sauerlach weiterhin ohne Stopp durchfahren.

»Es ist ein sehr unlustiges Schreiben eingegangen«, verkündete Bürgermeisterin Barbara Bogner den versammelten Gemeinderäten bei der Ratssitzung Anfang April und verlas einen Brief der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Auf ihre Anfrage bei der BEG nach zusätzlichen Verkehrshalten der durch Sauerlach fahrenden Bahnen sei ein negatives Antwortschreiben eingegangen. Weder die von Miesbach kommende Bayerische Oberlandbahn (BOB), noch die demnächst in Betrieb gehende Verbindung von Rosenheim nach München mit dem »E-Netz Rosenheim« (FLIRT) werde in Sauerlach einen Halt einlegen und auch eine Taktverdichtung der S-Bahn sei nicht vorgesehen.

Da sowohl die BOB als auch der FLIRT in Konkurrenz zu den Autobahnverbindungen stehen, lege man Wert auf schnelle und damit attraktive Zugverbindungen aus dem Mangfalltal und dem Oberland. Ein Stopp in Sauerlach würde diesem Konzept aber zuwider laufen. Und ohnehin sei der Sauerlacher Bahnsteig ja erst kürzlich auf die Anforderungen der S-Bahn optimiert worden und nun gar nicht mehr »für einen komfortablen und barrierefreien Zustieg in die Regionalzüge geeignet.« Eine Taktverdichtung der S-Bahn wiederum sei zu teuer, ungünstig für den Fahrplan und außerdem unnötig, da »das Fahrgastaufkommen gering ist, es für Berufspendler kaum Vorteile bringt« und »Wartezeiten von 40 Minuten für Schüler akzeptabel sind«, so die Quintessenz aus dem bei der Gemeinde eingegangenen Antwortschreiben der Eisenbahngesellschaft.

»Wie machen die denn das bei den anderen Haltestellen?«, und »Das ist uns wurscht, ob das barrierefrei ist, Hauptsache er hält überhaupt an«, ärgerten sich die Gemeinderäte fraktionsübergreifend über den Inhalt des Schreibens. Doch bei allem Ärger – ändern lässt sich an der Entscheidung wohl nichts. Auch vom Wirtschaftsministerium habe die Gemeinde schon eine Absage bekommen, so die Bürgermeisterin. Andrea Pietsch

Artikel vom 12.04.2011
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