Taufkirchen · 40 Jahre Jerusalemgemeinde

Gute 300 Gäste feierten am Samstag den 40. Geburtstag des evang. Kindergartens und der evang. Gemeinde Jerusalemkirche in Taufkirchen. Foto: aba

Taufkirchen · Beste Beziehungen zu Petrus hat ganz offensichtlich Taufkirchens evangelischer Pfarrer Norbert Greim. Denn anstatt typischen April-Wetters schien strahlender Sonnenschein auf die gut 300 Besucher der 40-Jahr-Feier im Kindergarten des evangelischen Gemeindestützpunktes Jerusalemkirche.

Und so sah man auch einen strahlenden Pfarrer, der sich sichtlich über den Trubel im Kindergarten freute. Umrahmt wurde die Feier von einer Andacht und Aufführungen der Kindergartenkinder sowie einem gut besuchten Kleidermarkt in der Jerusalemkirche. Während die Mägen der Besucher mit kostenlosen Chili-Eintopf sowie leckeren Kuchen gefüllt wurden, sorgten eine Podiumsdiskussion zum Thema »Das Bild unserer Kindheit und der Einfluss auf unsere Erziehung«, sowie ein Festvortrag zum Thema »Kinder- und Lebenswelten im Wandel der Zeiten« für geistige Nahrung.

Stark gewandelt hat sich in den vergangenen 40 Jahren auch die evangelische Kirchengemeinde. 1970 ursprünglich als zweite Pfarrstelle Unterhachings gegründet, wuchs die Gemeinde durch die umfangreichen Neubausiedlungsprojekte in Taufkirchen am Wald gewaltig an.

Während 1970 nur etwa 3.300 Einwohner in Taufkirchen gemeldet waren, waren es 1979 schon über 15.000 Einwohner. Inzwischen leben fast 20.000 Menschen in der Gemeinde. Für die evangelische Kirchengemeinde, die erst 1988 den Namen »Jerusalemkirche« erhielt, war es eine Zeit des Prosperierens. »Wie bei einem Bienenvolk nach dem Winter, so war das hier mit dem Gemeindeleben«, schwärmt Pfarrer Greim vom »Gründergeist der Gemeinde«. Und wie ein Bienenvolk war die Gemeinde mit ihrem am 1. April 1971 eröffneten Kindergarten in einem bienenwabenförmigen Gebäude untergebracht. Während drei der Waben dem Kindergarten zur Verfügung standen, drängte sich das restliche Gemeindeleben in Form von Gottesdiensten, Altenclub, Konfirmandengruppen, und vielem mehr in den anderen zwei Räumen. »Es gab sehr viel Engagement von Ehrenamtlichen, die hier eine Plattform zur Entwicklung geboten bekamen«, erinnert sich Greim. Nicht von ungefähr entstanden in diesem Umfeld auch weitere gemeinnützige Organisationen wie die Taufkirchner Nachbarschaftshilfe und Volkhochschule.

Doch während die vergangenen 40 Jahre, anders als die 40-jährige Wüstenwanderung des Volkes Israel, »eine Zeit des Aufblühens, des Gedeihens und des Wachstums guter Früchte war«, blickt Pfarrer Greim nun mit leichter Sorge in die Zukunft. »Wir stehen heute nicht vor dem Einzug ins gelobte Land, eher scheint mir, als läge die Wüstenwanderung noch vor uns«, vermutet er mit Blick auf die zurück gehende Zahl der Gemeindemitglieder und die zunehmende Entkirchlichung in den Familien. Dennoch will er nicht den Mut verlieren, denn »in der Kirchengemeinde sind viele Gemeindemitglieder bereit sich für ihre Kirchengemeinde zu engagieren«. Dieser Geist zeigte sich auch bei der Feier im Kindergarten. Gut besucht wie sie war, stellte sie dennoch nur den vorläufigen Höhepunkt des fast zweiwöchigen Festprogramms dar, das Pfarrer Greim mit dem Kirchenvorstand zusammen gestellt hat.

Den Auftakt bildete bereits am 1. April ein Festgottesdienst im Seniorenzentrum der Kirchengemeinde, bis zum 13. April stehen noch weitere Gottes- und Kindergottesdienste sowie zahlreiche Abendveranstaltungen unter verschiedenen Themen (unter anderem Kirchenmusik, Senioren, Partnerprogramm mit Tansania) die »die Festwoche mit Leben füllen«, so Greim, auf dem Programm

A. Pietsch

Artikel vom 06.04.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

Taufkirchen (weitere Artikel)
Südost-Kurier (weitere Artikel)