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Virtuelle Sammlung zum 1. Weltkrieg: Aktionstag in der StaBi
München · Erinnerungsstücke im Netz
Alltagsdokumente aus dem Ersten Weltkrieg sollen in einer virtuellen Sammlung zugänglich gemacht werden. Foto: BSB
München · 2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum einhundertsten Mal. Die europäische digitale Bibliothek Europeana (www.europeana.eu) hat sich zum Ziel gesetzt, die privaten Erinnerungen an diese europäische Tragödie zu sichern und öffentlich zu machen.
Europäische digitale Bibliothek Europeana: www.europeana.eu
Wer Erinnerungsstücke aus dem Ersten Weltkrieg hat, also beispielsweise Briefe, Fotografien, Tagebücher, Tonaufnahmen, Filme oder sonstige Objekte, ist herzlich willkommen, beim Aufbau einer virtuellen Sammlung zum Ersten Weltkrieg mitzuarbeiten. Bei einem Aktionstag in der Bayerischen Staatsbibliothek am Mittwoch, 6. April, von 10 bis 20 Uhr, kann jeder seine Objekte von Experten der Bayerischen Staatsbibliothek und der Oxford University fotografieren und scannen lassen.
Wie kann man persönliche Erinnerungen von Menschen aus verschiedenen Nationen bewahren? Oft werden Erinnerungsstücke für eine gewisse Zeit innerhalb einer Familie bewahrt, fallen aber nach und nach dem Vergessen anheim. Diesem Prozess soll, zumindest für die Zeit von 1914 bis 1918, die gemeinsame Initiative von Europeana, der Deutschen Nationalbibliothek, der Bayerischen Staatsbibliothek, der Staatsbibliothek zu Berlin, der Württembergischen Landesbibliothek und der Oxford University entgegenwirken. Ziel ist es, Briefe, Postkarten, Fotos, Erinnerungsstücke und die mündlich überlieferten Geschichten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges zu digitalisieren und öffentlich zugänglich auf dem Internetportal Europeana zu präsentieren. Unter www.europeana1914-1918.eu kann jedermann seine privaten Erinnerungsstücke und Geschichten auch selbst in das digitale Archiv einstellen.
Der Erste Weltkrieg war ein einschneidendes Ereignis, ein Trauma mit langen Nachwirkungen, eine Zeit des Leides und der Entbehrung. Die persönliche Dimension dieser kollektiven europäischen Erfahrung soll mit diesem Projekt sichtbar gemacht werden. Neu ist die Herangehensweise des Projektes, bei der die interaktiven Möglichkeiten des Internets genutzt und mit Hilfe des „crowdsourcing“, also der Quellensammlung aus der Masse, ein breites Spektrum an persönlichen Erinnerungsstücken gesammelt und der Öffentlichkeit sowie der Forschung zugänglich gemacht werden soll. Nachdem bereits 2008 die Oxford University das Projekt „Great War Archive“ erfolgreich im Vereinigten Königreich durchgeführt hat, soll nun mit Europeana die Erweiterung auf die europäische Ebene erfolgen. Nach dem Start in Deutschland wird die Aktion in weiteren europäischen Ländern fortgesetzt.
Artikel vom 31.03.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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