Bessere Chancen für Langzeitarbeitslose

München · Gesundheit stärken

Zwei Teilnehmerinnen des Gesundheitscoachings beim Erlernen von Massagetechniken. Foto: Wirtschaftsreferat

Zwei Teilnehmerinnen des Gesundheitscoachings beim Erlernen von Massagetechniken. Foto: Wirtschaftsreferat

München · Am 23. März präsentierte Dieter Reiter, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, gemeinsam mit Vertreterinnen des Klinikums der Universität München und der Universität Ulm die Zwischenergebnisse des Präventionsprojekts „arbeit & gesundheit“.

Das seit 2008 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt untersucht, ob der subjektive Gesundheitszustand, Ängste und depressive Zustände langzeitarbeitsloser Menschen – und damit auch ihre Vermittlungschancen in den Arbeitsmarkt – durch ein gezieltes Gesundheits-Coaching verbessert werden können. Die Studienergebnisse belegen zahlreiche positive Auswirkungen, wie etwa eine deutliche Abnahme Angstzuständen und depressiven Zuständen bei den Langzeitarbeitlosen sowie verbesserte Vermittlungschancen in den Allgemeinen Arbeitsmarkt. In Kooperation mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) wird das Gesundheits-Coaching seit Frühjahr 2009 bis September 2011 in neun Förderprojekten des städtischen Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramms (MBQ) angeboten.

Das Coaching, das den Klienten angeboten wird, setzt auf motivierende Gesundheitsgespräche und regelmäßige Gruppenaktivitäten rund um das Thema Gesundheit. Neben der Bewegungsförderung gibt es viele weitere Aktivitäten, wie Gespräche und Informationen über Zahngesundheit, über die Zubereitung gesunder und preiswerter Mahlzeiten oder Spaziergänge zur Stadtteilbibliothek oder zu Behörden. Erste Studienergebnisse bestätigen den hohen Förderbedarf sowie die starke körperliche und psychische Beeinträchtigung der 365 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer. Diese schätzen ihren Gesundheitszustand im Vergleich zu einer Normstichprobe deutlich schlechter ein. Bei 47 Prozent finden sich erhöhte Werte für Ängste, bei 35 Prozent für Depressivität. 62,8 Prozent leben ohne Partner. Rauchen (53,8 Prozent) und Fettleibigkeit (29 Prozent) sind überdurchschnittlich weit verbreitet.

Nach drei Monaten zeigte sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Gesundheits-Coachings eine bessere Einschätzung ihrer körperlichen und psychischen Funktionsfähigkeit sowie eine signifikante Abnahme von Ängsten und Depressivität. Über 80 Prozent gaben an, sich mehr um ihre Gesundheit zu kümmern als vor Projektbeginn. MBQ-Projektträger berichten, dass sich das Gesundheits-Coaching auch positiv auf Fehlzeiten und Vermittlungszahlen auswirkt.

Artikel vom 24.03.2011
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