Anwohnerbeschwerde über Fällung

Trudering · Baumfrevel!

Trudering · Mit sichtlicher Verärgerung hat ein Anwohner auf die Fäll-Aktionen reagiert, die die Stadt München kürzlich an der Markgrafenstraße vorgenommen hat. Es handle sich um einen »Baumfrevel«, der nicht hinnehmbar sei, schimpfte der Truderinger in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses Trudering-Riem (BA 15). Mit harschen Seitenhieben in Richtung Behörden sparte der Mann nicht, der nach eigenen Worten seit seiner Kindheit in dem Stadtviertel lebt: »Alles, was grün ist, wird vernichtet.

Erst wird für teures Geld bepflanzt, nun wird alles dem Erdboden gleichgemacht. Respekt vor der Natur wird hier in Trudering sehr klein geschrieben«, echauffierte er sich und stellte die »Daseinsberechtigung« der Unteren Naturschutzbehörde offen in Frage. Das Gremium wollte die Angriffe gegen die Stadt nicht gelten lassen. Zwar sei es berechtigt, Einwände gegen sensible Bauvorhaben vorzubringen und den Schutz von Grünbestand zu fordern, lautete das einhellige Votum. Entsprechend werde man sein Anliegen auch an die Lokalbaukommission weiterleiten. Gegen solche »Beleidigungen« jedoch verwahre man sich aufs Schärfste, entgegnete BA-Chefin Stephanie Hentschel (CSU) nicht weniger erbost: »Vom Bürgerzorn distanzieren wir uns. Wir identifizieren uns nicht mit diesen Aussagen.« Grünen-Sprecher Herbert Danner erinnerte daran, dass die Baumfällungen im Zusammenhang mit der Errichtung des neuen Gymnasiums an der Markgrafenstraße stehen. Die Maßnahme sei zwar unschön, aber angesichts der Größe des Bauvorhabens nicht zu umgehen. Zugleich verwies er auf die Gesetzeslage: Nachdem die Gerichte die Gartenstadtsatzung in Trudering gekippt hätten, könne ein Anspruch auf uneingeschränkten Baumschutz nicht mehr erhoben werden, sagte er: »Die Schlacht ist verloren.« Im Übrigen bringe er seit 20 Jahren ganze Tage damit zu, »mir über jeden einzelnen Baum, der gefällt werden soll, Gedanken zu machen.« Jeden Monat sei er in dieser Angelegenheit unterwegs, unzählige Sitzungen habe er schon mit der Lokalbaukommission geführt. »Der Vorwurf ist unverschämt, wir kämpfen um jeden Baum«, merkte auch Günter Götz von der SPD an.

mst

Artikel vom 23.03.2011
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