In Giesing gibt es Südenbockerei

Giesing · Sündenparadies

Wenn einer sich mit dem Thema »Sündenbock« auskennt, dann ist das Alfred Mittermeier. Foto: VA

Wenn einer sich mit dem Thema »Sündenbock« auskennt, dann ist das Alfred Mittermeier. Foto: VA

Giesing · Am Samstag, 19. März, um 20 Uhr tritt Alfred Mittermeier mit seinem Programm »Sündenbockerei« im Verein »Freunde Giesings e.V.«, Giesinger Bahnhofplatz 1, 81539 München auf. Wir leben in einer Welt, in der fast alles erlaubt ist. Wer gegen die 10 Gebote verstösst, geht anschliessend zur Beichte und storniert. Wer bei unerlaubten Dingen erwischt wird, liefert einen Sündenbock, und damit hat sichs. Die Null-Bock-Generation ist Vergangenheit.

Mittlerweile gibt es für alles und jeden den passenden Prügelknaben. »Schuld war nur der Bossanova« klang es in den 50ern. In den 70ern bockte die RAF. Die Ossis mähten in den 90ern. Heute liegt es am Wetter, an den Banken, am Staat, an den Rentnern, an der schweren Kindheit, am Schock, Hartz IV, oder Al Kaida. Es hat sich bewährt, einen ganzen Stall voller Böcke zu halten. Das gibt Sicherheit durch Straffreiheit. Man handelt nach dem ­Motto: Tür auf, Bock hinaus, fein heraus! Aber wie wird man zum Sündenbock? Niemand – ausser Jesus und dem Teufel – kommt als solcher auf die Welt. Wird man zum Sündenbock gemacht? Geschossen? Gemobbt? Gezüchtet? Muss der Sündenbock immer ein Mann sein? Oder gibt es im Zuge der Gleichberechtigung auch eine Sündengeiß? Und was machen Bock und Geiß in den Bergen, wenn es auf der Alm koa Sünd gibt? Fragen über Fragen, deren Antwort nicht einmal der Wind kennt. Oder doch? Das Programm zielt nicht darauf ab, besonders frauen-, männer- oder gar kinderfreundlich zu sein. Im Gegenteil! Wer gestreichelt werden will, bleibt besser daheim. Ebenso gibt es keine politischen Inhalte, und daher ist der Abend frei von jeglicher political correctness. Wer es allerdings gerne bissig, bösartig und arglistig mag, dem sei der Kauf von Eintrittskarten aber sowas von empfohlen, dass es eine Art hat. Aber vergessen Sie nicht: Sollte Ihnen dieses Programm nicht gefallen, dann liegt es ausschliesslich an Ihnen. Mäh! »Nur wer einen Bock hat, werfe den ersten Stein«, so Alfred L. Mittermeier. Reservierung unter Telefon 18 91 07 88 oder reservierung@giesinger-bahnhof.de. Eintritt: 15 Euro / ermäßigt 12 Euro.

Artikel vom 09.03.2011
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