Generali Haching gewinnt zum dritten Mal das Pokalfinale

Unterhaching · Krimi mit Happy End

Leonardo dos Santos hält stellvertretend für seine Kameraden den Pokal. Wieder hat Generali Haching den Sieg davon getragen. 	Foto: VA

Leonardo dos Santos hält stellvertretend für seine Kameraden den Pokal. Wieder hat Generali Haching den Sieg davon getragen. Foto: VA

Unterhaching · Generali Haching hat es wieder geschafft. Zum dritten Mal in Folge gewinnen die Hachinger den DVV-Pokal in Halle/Westfalen. Die Mannschaft von Mihai Paduretu siegte im Pokalendspiel vor 9.600 Zuschauern mit 3:2 (25:21, 25:22, 16:25, 20:25, 20:18) über den VfB Friedrichshafen.

Mihai Paduretu überraschte zu Beginn mit seiner Startaufstellung. Leo dos Santos nahm zu Beginn des Endspiels um den DVV-Pokal erst einmal auf der Bank Platz. Dafür gab er Robert Hupka neben Denis Kaliberda auf der Außenposition die Chance sich zu zeigen. Neben Kaliberda und Hupka betraten Paul Carroll, Tomas Kmet, Libero Ferdinand Tille, Brawislav Skladany und der »König von Halle«, Max Günthör, das Feld. Bereits zu Beginn des ersten Satzes spielten sich die Hachinger auch bei den 7.000 neutralen Fans in deren Herzen. Das Gerry Weber Stadion wurde wegen des couragierten, kämpferischen Auftretens zum Hachinger Wohnzimmer. Der erste Satz gestaltete sich zunächst sehr eng. Bis Mihai Paduretu beim Spielstand von 15:14 Roko Sikiric für Tomas Kmet einwechselte. Sikiric zauberte einen Aufschlag nach dem anderen und brachte die Hachinger mit vier Punkten in Führung. Diesen Vorsprung ließen sich die Titelverteidiger auf ihrem Weg zum Pokal-Hattrick nicht mehr nehmen und entschieden mit 25:21 den ersten Satz für sich.

Auch der zweite Satz war an Spannung nicht zu übertreffen. Knapp, knapper, Generali gegen Friedrichshafen. Die Fans unterstützten ihre Mannschaften lautstark und beide Mannschaften brannten auf den Satzgewinn. Sie schenkten sich nichts. Beide Seiten gingen bei den Aufschlägen ein hohes Risiko ein. Am Ende behielten erneut die Oberbayern die Oberhand und konnten den Satzgewinn mit 25:22 verbuchen. Im dritten Satz kam dann das Nervenflattern bei den Oberbayern. Haching fand nicht richtig in das Spiel und musste sich dem jahrelangen Dominator des deutschen Volleyballs klar mit 16:25 geschlagen geben. »Wir waren da wirklich schlecht«, analysierte Denis Kaliberda. Haching baute den Gegner mit schwachen Angriffen und Aufschlägen regelrecht auf.

Auch im vierten Satz ein ähnliches Bild: Paduretus Team hatte Mühe zurück in die Spur zu finden. Erst beim Stand von 9:13 konnte sich die Mannschaft mit Hilfe der Aufschläge von Leo dos Santos und einer super Blockarbeit von Tomas Kmet wieder heranarbeiten. Doch der Dominanz des VfB konnte das nichts anhaben. Mit 25:20 holten sich die Friedrichshafener auch diesen Satz. Im entscheidenden fünften Satz kochte das Gerry Weber Stadion. Der absolute Höhepunkt des Spiels. Zu Beginn sprach alles für die Häfler. Doch Günthör & Co. ließen nicht locker, so nah waren sie dem Pokal-Hattrick. Die Zuschauer bekamen Spitzenvolleyball der Extraklasse zu sehen. Bis zum letzten Punkt war nicht klar, wer hier am Ende als neuer Pokalheld vom Platz gehen sollte.

8:5 führte der Meister verdient im Tie-Break, bis Paul Carroll wieder so auftrat wie in den ersten beiden Sätzen. »Ohne Paul wären wir im Tie-Break untergegangen«, so Co-Trainer Tom Schneider. Carroll verdiente sich die Auszeichnung zum MVP (zum wertvollsten Spieler, Anm. d. Red.). 15 Punkte bis zum Sieg reichten weder den Häflern noch den Münchnern. Dann beim 15:15 der Hammer von Paul Carroll. Er sollte erstmals den Satzball auf Hachinger Seite bringen. Unterm Strich wurden es dann vier Satzbälle auf Seiten der Münchner und zwei auf Seiten des VfB.

Mit 20:18 konnten die Hachinger nach zwei Stunden und dreizehn Minuten als alter und neuer Pokalsieger vom Feld gehen. »Ich freue mich riesig für alle Fans und meine Spieler, die 700 Kilometer hier her gefahren sind. Besser kann man Volleyball nicht spielen. Das war ein Spiel auf Champions ­League Niveau«, so Mihai Paduretu. Der Mann, der den Schlusspunkt mit einem hervorragenden Block machte, ist kein geringerer als der König von Halle – Max Günth­ör. »Die ersten beiden Sätze waren total geil! Das war bisher das beste Spiel in der Saison und der Block war entscheidend«, so der Hachinger Kapitän. Er kam als ungekrönter König mit fünf Titeln ins Gerry Weber Stadion und auch nach dem Spiel ist Günthör der König. Mit drei Titeln in Folge für die Hachinger und sechs Titeln für sich selbst! Günthör, der aus Friedrichshafen stammt, hat zuvor beim VfB Friedrichshafen gespielt.

Nach dem Spiel feierte das Team mit den zahlreichen Schlachtenbummlern. Über 340 Fans waren aus Haching angereist und bildeten einen echten roten Block, der das Team lautstark und begeisternd anfeuerte. Nach dem Fanblock des VfB Suhl war der Hachinger Block der zweitgrößte an diesem Tag. Die meisten Fans waren nach dem Spiel stimmlich und nervlich am Ende und fuhren mit fünf Fanbussen zurück in die Heimat. Erschöpft, aber glücklich!

Artikel vom 08.03.2011
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