Rückstände in Krefeld und Augsburg aufgeholt – EHC bereits sicher in den Pre-Playoffs

München · Mit dem Rücken zur Wand schlägt der EHC zurück

David Wrigley war bei den Spielen in Krefeld und Augsburg ein besonders gut funktionierendes Rädchen im Getriebe des EHC.	Foto: Rabuser

David Wrigley war bei den Spielen in Krefeld und Augsburg ein besonders gut funktionierendes Rädchen im Getriebe des EHC. Foto: Rabuser

München · Wahnsinn, EHC! 1:3 in Augsburg zurückgelegen, 0:2 in Krefeld zurückgelegen und doch fünf Punkte geholt. Die Qualifikation für die Pre-Playoffs ist sicher. In den letzten beiden Saisonspielen geht es jetzt sogar um Rang sechs und damit die direkte Teilnahme an den Playoffs. Es ist fast schon erschreckend, wie die Münchner Mannschaft verletzungsbedingte Ausfälle immer wieder kompensiert. Mittlerweile ist auch für Martin Buchwieser (Muskelriss im Oberschenkel) die Saison beendet. Prompt springen andere ein – allen voran David Wrigley.

Von Jan Lüdeke

Der Flügelstürmer, in der vergangenen Saison noch bester Torschütze des EHC, erzielte in Krefeld beide Treffer und rettete sein Team ins Penaltyschießen. In Augsburg, bei seinem Ex-Klub, legte er das zwischenzeitliche 1:1 durch Christian Wichert auf und erzielte das so wichtige 2:3 nach einer schönen Einzelleistung. In der laufenden Saison wurde die Nummer 24 des EHC durch kleine Blessuren aus der Bahn geworfen, im Januar brach er sich das Nasenbein. Dennoch lesen sich Wrigleys Statistiken nicht schlecht. Zwölf Treffer, 29 Assists, damit ist er aktuell viertbester Scorer des Teams. Beeindruckend: neun seiner zwölf Tore erzielte der Stürmer auswärts.

Wrigley, Wichert, Schymainski – drei der vier Treffer in Augsburg erzielten ehemalige Panther. Und auch Uli Maurer, der vor der Saison vom Nachbarn nach München kam, lieferte eine überzeugende Leistung. Der EHC macht dem Vizemeister der Vorsaison momentan vor, wie es geht. All diese Spieler konnten sich in Augsburg nicht durchsetzen, in München haben sie DEL-Tauglichkeit nachgewiesen. Das Team des EHC besticht durch seine Leidenschaft. »Wir sind seit Saisonbeginn eine Truppe, die immer fightet, immer Vollgas gibt«, schwärmte Siegtorschütze Schymainski nach dem Augsburg-Spiel.

Der EHC ist in der Eishockey-Hierarchie vorbeigezogen an den Augsburgern, die mit vielen Problemen zu kämpfen haben. Geschäftsführer Max Fedra wird bis zum Herbst erneut eine neue Mannschaft zusammenstellen müssen. Die Topscorer Darin Olver und Barry Tallackson zieht es genauso weg wie die Jungstars Florian Kettemer und Benedikt Kohl, Torhüter Dennis Endras will sein Glück in der NHL versuchen. »Wir werden mit unseren Möglichkeiten weiter ehrliches Eishockey bieten und ein Team zusammenstellen, mit dem wir den ein oder anderen Großen ärgern können«, ist sich Fedra sicher.

In München ist die Aussicht rosiger. Christian Winkler hat bereits mit Kapitän Stéphane Julien, den Nationalspielern Felix Petermann und Martin Buchwieser sowie Leistungsträger Bryan Adams verlängert. Topscorer Eric Schneider wird voraussichtlich der nächste sein. In der vergangenen Woche hatten Winkler und Schneider einen ­Termin bei einer internationalen Schule in München. Dorthin, das ist die Voraussetzung für einen Verbleib, will der Profi seine Kinder schicken. »Wir haben noch nichts schriftlich, aber ich denke, das wird klappen«, zeigte sich Winkler optimistisch. Wie auch bei Johan Ejdepalm, der seinen Vertrag in den nächsten Wochen wohl verlängern wird.

Gute Neuigkeiten hatte der Manager auch in Sachen Neuverpflichtungen. Ein Wechsel von Nationaltorhüter Jochen Reimer stehe kurz vor dem Abschluss. Das »Zuckerl« des EHC: Reimer hat sein Herz in München verloren, an Martin Buchwiesers Schwester. Winkler bestätigte nun auch, ein Angebot für Klaus Kathan vorgelegt zu haben. Der Stürmer vom amtierenden Meister Hannover möchte zurück nach Bayern. »Alle bayerischen Klubs haben mittlerweile ein Angebot abgegeben, auch wir«, sagte Winkler.

Der Manager kann seine Arbeit in aller Ruhe verrichten, schließlich läuft es sportlich blendend. »Alles, was jetzt noch kommt, ist eine Zugabe«, sagte Winkler nach dem Fünf-Punkte-Wochenende mit Blick auf die letzten beiden Spiele der regulären Saison. Am Freitag fährt der EHC nach Berlin, ehe es am Sonntag (14.30 Uhr) zum Showdown gegen Ingolstadt kommt – da könnte es im direkten Duell um Rang sechs gehen.

Artikel vom 08.03.2011
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