Pläne für neue Vaterstettener Polizeistation

Vaterstetten · »Jetzt passiert was!«

Polizeihauptkommissar Peter Wagner hofft zumindest auf einen neuen Container als besseres Domizil für die Vaterstettener Beamten. Foto: ed

Polizeihauptkommissar Peter Wagner hofft zumindest auf einen neuen Container als besseres Domizil für die Vaterstettener Beamten. Foto: ed

Vaterstetten · „Momentan haben wir so viel Bewegung wie noch nie“, berichtet Polizeihauptkommissar Peter Wagner, „hier habe ich einen ganz dicken Ordner ,neue Dienststelle’ – jetzt passiert was!“. Der Leiter der Vaterstettener Polizeistation hat wirklich allen Grund auf bessere Bedingungen zu hoffen, denn sein Büro ist in einem Container untergebracht. Seit Juni 1988 existiert die Polizeistation Vaterstetten.

Sie wurde während der Dezentralisation eingerichtet, da das bayrische Innenministerium die bürgernahe Präsenz der Polizeibeamten verstärken wollte. Seitdem sind die Beamten, die tagsüber die polizeilichen Aufgaben in der Gemeinde Vaterstetten und Zorneding wahrnehmen, in einem Containergebäude neben dem Rathaus untergebracht.

Im Sommer 2006 nahm der Bürgermeister der Großgemeinde, Robert Niedergesäß, bereits Kontakt mit dem damaligen Bayerischen Innenminister Günther Beckstein auf. Die Platzsituation im bestehenden Container wertete Niedergesäß damals schon als „sehr kritisch“. Was zu Beginn als ein zeitlich begrenztes Raumprovisorium geplant war, existiert noch heute. Besonders im Bereich der sanitären Anlagen und der Umkleideräume entspricht die Situation längst nicht mehr den gebotenen Mindestanforderungen. Auch der einzige zur Verfügung stehende Lager- und Aktenraum musste auf Grund der zunehmenden Technisierung der Polizeidienststellen genutzt werden. In der Diskussion waren zwei Alternativen, um das in die Jahre gekommene Provisorium zu ersetzen: Zum einen wurde die Möglichkeit diskutiert, im Zuge der Realisierung des neuen Vaterstettener Ortszentrums die Polizeistation weiterhin im Umfeld des Rathauses unterzubringen. Der Vorteil dieser Lage wäre, dass die Polizei zentral gelegen vom Ortszentrum und vom Rathaus aus zu Fuß zu erreichen wäre.

Zum Anderen besteht auch die Alternative, die Polizeistation neben dem Rettungszentrum an der Verdistraße anzusiedeln. Über ein entsprechendes Grundstück verfügt die Gemeinde. Gedanken über eine gemeinsame räumliche Situierung von Polizei, Feuerwehr und dem Bayerischen Roten Kreuz gab es bereits vor der Errichtung des Rettungszentrums in den 1990er Jahren. Genau dieser Standort ist gerade aktueller denn je. Derzeit laufen Verhandlungen über den Kaufpreis, und einen Neubau der Dienststelle.

Ein massives Gebäude werde es aber wohl auch diesmal nicht werden, sagt Wagner. „Wir haben uns schon Vergleichsbauten angesehen. Die Hubschrauberstaffel in Roth arbeitet in einem Container. Der ist außen verputzt und sieht optisch wirklich gut aus. Wenn wir so etwas kriegen, sind wir schon zufrieden.“ Die Verhandlungen laufen: In einem Gespräch zwischen der Gemeinde als Grundstückseigentümerin und einem Vertreter der Immobiliengesellschaft der Polizei, deren Fachleute für den Freistaat Bayern Standorte nach Kostengesichtspunkten und aus polizeitaktischen Grundlagen heraus auswählen hat sich ein klares Plus für die Nähe des Rettungszentrums herauskristallisiert. Wenn man die Spardevise des Innenministeriums bedenkt, dann ist Vaterstetten sowieso gut dabei, eine eigene Polizeistation zu haben.

Natürlich ist der Container „nur“ eine Außenstelle der Polizeiinspektion Poing, hat aber mit seinen zehn Beamten und einer Schreibkraft in den zur Verfügung stehenden 80 Dienst-Wochenstunden eine ganze Menge Delikte zu bearbeiten. Die Kriminalstatistik weist laut dem Leiter des Präsidialbüros, Hans-Peter Kammerer, für das Einzugsgebiet der Poinger Polizei insgesamt 2.864 Delikte etwa im Jahr 2009 auf. Davon hatten knapp die Hälfte die Beamten in Vaterstetten zu bearbeiten. Schon allein auf Grund der Nähe zu den beiden Autobahnen stellt die Vaterstettener Dienststelle damit eine unverzichtbare Sicherheitseinrichtung dar. „Doch die Tendenz ist eher fallend“, sagt Kammerer. Trotz des Wachstums der Gemeinde hat sich die Anzahl der Kriminalfälle in den vergangenen fünf Jahren kaum geändert. In der noch nicht endgültig veröffentlichten Kriminalstatistik 2010 sei sogar eher eine rückläufige Tendenz zu beobachten, so der Polizeisprecher.

Stefanie Ederer

Artikel vom 03.03.2011
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