Bezirksausschuss soll für alle eine Lösung finden

Trudering · Konflikt in Trudering

Anwohner des Neubaugebiets an der Haffstraße fordern für den Kinderspielplatz  eine schnelle Lösung.	Foto: mst

Anwohner des Neubaugebiets an der Haffstraße fordern für den Kinderspielplatz eine schnelle Lösung. Foto: mst

Trudering · In Trudering droht sich ein Konflikt zwischen Anwohnern, Eltern und Hundebesitzern auszuweiten. Eltern sind verunsichert, da Hunde sich auf dem Spielplatz am Halligenplatz teilweise frei bewegen. Auch zu Zwischenfällen soll es bereits gekommen sein: »Heute morgen hat mich ein Schäferhund ins Bein gebissen«, schimpft die Anwohnerin des Neubaugebiets an der Haffstraße.

Den ganzen Vormittag habe sie beim Arzt verbracht und später umgehend Anzeige erstattet. Die Problematik dabei ist der nicht eingezäunte Kinderspielplatz am Halligenplatz nahe der Bezirkssport-Anlage. Nach Aussagen betroffener Eltern kommt es dort vor, das Hunde sich den spielenden Kinder nähern, da nur wenige Meter entfernt eine Wiese sich befindet, die von Spaziergängern und Hundebesitzern gerne aufgesucht wird. Nur durch einen Schotterweg ist diese von dem Spielplatz getrennt, eine Abgrenzung gibt es nicht. Auch die Hinterlassenschaften der Tiere machten ein unbekümmertes Toben nahezu unmöglich, klagt Lilian Tschöp-Hochrein: »Da unser Grundstück sowohl an den Spielplatz als auch an den Park grenzt, musste ich leider schon unzählige Male mitansehen, dass sowohl frei laufende als auch angeleinte Hunde auf die Spielwiese, in private Vorgärten, an die Schaukelpfosten und sogar in den Kies unter den Schaukeln urinieren«, ereifert sich die verheiratete Mutter einer kleinen Tochter. Zwar seien es nur wenige Tierhalter, die sich uneinsichtig zeigten – genau die verursachten jedoch das Problem: »Dann und wann sprach ich einen Hundebesitzer schon mal an, als zum Beispiel ein Yorkshire-Terrier unter einem Spielgerät das Bein hob«, schildert Tschöp-Hochrein weiter, »doch der angesprochene Herr ignorierte mich einfach«.

Auch Monika Sonntag gehört zu den Betroffenen: So seien ihre beiden, zwei und vier Jahre alten Kinder im Januar diesen Jahres von zwei Hunden erschreckt worden: »Meine Kinder schrien vor Angst und Panik – die Hundebesitzer jedoch sind nur langsam auf den Platz gekommen, um ihre Tiere zurückzuholen«, erinnert sich Sonntag aufgebracht – und fügt hinzu: »Ich finde es unverschämt, dass die Hunde unangeleint auf den Spielplatz rennen und ihre Besitzer nicht in der Nähe sind.« Zwar räumen sowohl Sonntag als auch Tschöp-Hochrein ein, dass die örtliche Situation schwierig und die Anwohner selbst auch Teil des Problems seien: So wurde das Neubaugebiet 2006 errichtet, der Spielplatz selbst kam erst vergangenes Jahr hinzu. »Ich habe Verständnis dafür, dass die alteingesessenen Truderinger auf ihre Rechte pochen und darauf verweisen, dass sie dort schon jahrzehntelang mit ihren Hunden ­spazieren gegangen sind«, beschwichtigt sie, »aber so kann es halt auch nicht ­weitergehen«. Zwar hat die Landeshauptstadt die Verhältnisse vor Ort kürzlich ­unter die Lupe genommen und das Anbringen von grünen Pollern angeordnet. Doch verbessert habe sich die Situation nicht, bedauert Tschöp-Hochrein: »Die Hunde rennen immer noch auf den Spielplatz.«

Deswegen haben sich die Betroffenen jetzt mit der Bitte um weitere Maßnahmen an den Bezirk gewandt. Dort stieß die Truderingerin auf offene Ohren: »Der Spielplatz liegt genau zwischen zwei Grünstreifen und sollte eingezäunt werden«, forderte SPD-Sprecherin Maren Salzmann-Brünjes in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Trudering-Riem (BA 15) im Kulturzentrum an der Wasserburger Landstraße. Die Stadtteilpolitiker wollen die Situation jetzt bei einem Ortstermin selbst in Augenschein nehmen und eine Lösung für alle Beteiligten finden.

mst

Artikel vom 01.03.2011
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