Pfarrerin Tina Greitemann zieht nach Frankfurt

Holzkirchen · Abschied nach neun Jahren

Nach neun Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde Holzkirchen wurde Pfarrerin Tina Greitemann herzlich verabschiedet. Foto: Pietsch

Nach neun Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde Holzkirchen wurde Pfarrerin Tina Greitemann herzlich verabschiedet. Foto: Pietsch

Holzkirchen · Stürmischen Andrang gab es am vergangenen Sonntag beim Gottesdienst in der evangelischen Segenskirche in Holzkirchen. Gut 300 Erwachsene und Kinder und elf evangelische und katholische Pfarrer waren gekommen, um am Abschiedsgottesdienst von und für Pfarrerin Tina Greitemann teilzunehmen.

Nach dem Gottesdienst wurde die scheidende Pfarrerin mit einem gut eineinhalbstündigen Empfang mit zahlreichen Dankesreden und lieben Abschiedsworten von der Gemeinde verabschiedet. Die Stimmung im Gotteshaus war hoch emotional: die Trauer über den Verlust der sehr beliebten Pfarrerin mischte sich mit dem Verständnis für ihren Wegzug, der Dankbarkeit für gemeinsam Erlebtes und den besten Wünschen für ihre Zukunft. Denn die 37-Jährige verlässt die Gemeinde nicht ohne guten Grund. Schon seit einem Jahr lebt und arbeitet ihr Mann in Frankfurt, kann nur am Wochenende nach Hause zu ihr und den drei gemeinsamen kleinen Kindern kommen. Das ist für die Familie natürlich eine starke Belastung und auf Dauer nicht machbar. Aus diesem Grund entschloss sich Greitemann Holzkirchen zu verlassen und ab 1. März eine halbe Pfarrstelle im Diakonissenhaus in Frankfurt zu übernehmen. Neben der Betreuung der Diakonissen, des dortigen Kinderhauses, eines Altenheims und einer Hostienbäckerei, will sie dort auch Menschen außerhalb des Hauses mit Andachten und Gottesdiensten ansprechen und das Haus als geistliches Zentrum in Frankfurt bekannt machen.

Nach neun intensiven Jahren in der Gemeinde ist es für sie deshalb ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Während sich die Pfarrerin verständlicherweise auf die Wieder-Zusammenführung ihrer Familie in Frankfurt freut, bedauert sie den Wegzug von der Gemeinde, die sie so prägte und die wiederum ihr Leben prägte. Denn Greitemann verbrachte nahezu ihre gesamte kirchliche Laufbahn in Holzkirchen. Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften und der Theologie sowie einem Praktikum bei einer Pfarrerin in Jena wechselte sie bereits 2002, zunächst als Vikarin, nach Holzkirchen. Nach dieser Zeit übernahm sie die Stelle des Religionspädagogen, danach wurde sie Pfarrerin zur Anstellung und zuletzt auch Pfarrerin der Gemeinde. »Das war eine ganz segensreiche Zeit. Sie haben viel gelernt und die Gemeinde hat viel von Ihnen gelernt«, lobte der Bad Tölzer Dekan Martin Steinbach die Arbeit der scheidenden Pfarrerin. Mit Kinderbibeltagen, Exerzitien, Konfirmandenarbeit und ihrem Engagement für den Umbau und die Renovierung der ehemaligen Apostel-Thomaskirche zum heutigen Thomashaus (Gemeindehaus) hat sie in den vergangenen Jahren die Kirchengemeinde geprägt. Auch »in der Vakanzzeit (nach dem Wegzug von Pfarrer Gottfried Greiner), verlor sie nie die Freude an der Arbeit und auch nicht den Überblick«, lobte Religionspädagogin Birgit Weinberger. Ein halbes Jahr soll ihre Stelle nun unbesetzt bleiben, bevor am 1. September ein Nachfolger ihr Amt antreten soll.

Andrea Pietsch

Artikel vom 23.02.2011
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