Waldemar Bonsels’ »Biene Maja« feiert ihren 100. Geburtstag

Oberschleißheim · Geboren in Schleißheim

Monika Fabian mit der Buchversion von 1921. Die »Biene Maja« von Waldemar Bonsels (r.) erschien 1912.	F.: sl/Waldemar-Bonsels-Stiftung

Monika Fabian mit der Buchversion von 1921. Die »Biene Maja« von Waldemar Bonsels (r.) erschien 1912. F.: sl/Waldemar-Bonsels-Stiftung

Oberschleißheim · »Und diese Biene, die ich meine, nennt sich Maja. Kleine, freche, schlaue Biene Maja. Maja fliegt durch ihre Welt. Zeigt uns das, was ihr gefällt...«. Wer kennt dieses Lied von Karel Gott nicht? Aber als die Biene Maja mit Freund Willi in den 1970er-Jahren erstmals über die Mattscheibe flog, war sie bereits ein altes Mädchen.

Denn geboren wurde sie bereits 1912 und zwar in Oberschleißheim; aus der Feder von Waldemar Bonsels. Anlässlich des bevorstehenden 100. Geburtstages der Biene Maja veranstaltet das Literaturhaus München (Bibliothek, erstes Obergeschoss) am Salvatorplatz 1 eine interdisziplinäre Tagung. Unter dem Motto »100 Jahre Biene Maja – Waldemar Bonsels’ Literatur und ihre Folgen« präsentiert das Kulturhaus in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität und der Waldemar-Bonsels-Stiftung diese Veranstaltung. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen unter Tel. 29 19 34 27.

Waldemar Bonsels wurde 1880 in Ahrensburg geboren und zog mit seiner Familie Anfang der 1910er-Jahre nach Oberschleißheim. Hier verfasste er das Buch »Die Biene Maja und ihre Abenteuer«, das 1912 erschien. »Für uns ist die Biene Maja schon sehr präsent. Und die Geschichte der Biene Maja erzählen wir auch gerne den Kindern«, so die Leiterin der Gemeindebücherei, Monika Fabian. Hier gibt es zwar nicht das Original von 1912, dafür aber eine Version von 1921, die 1990 neu aufgelegt wurde und 2003 im Großdruck erschien. Neben CDs, Hörspielen und Filmen, darf in der Vorleseecke der Bücherei natürlich auch nicht die übergroße Biene Maja zum Kuscheln und Liebhaben fehlen. Der Legende nach gibt es sogar einen Biene-Maja-Baum in Oberschleißheim.

»Der steht im Wald, kurz vor der Bergl-Wirtschaft und ist sehr alt. Die Schleißheimer erzählen sich, dass dieser Baum Waldemar Bonsels inspiriert hätte«, lächelt Monika Fabian. Geschrieben hat Bonsels die Biene Maja jedoch in der Schwertkoff’schen Villa, gegenüber des Schlossmuseums. Doch Bonsels’ Biene Maja hat eigentlich gar nicht so viel mit der Trickfilmserie Mitte der 1970er-Jahre zu tun. »Das Original ist nicht so kindgerecht wie die Verfilmung«, so die Büchereileiterin. Auch wurden für die Serie noch einige Tiere entwickelt, die im Original nicht vorhanden sind, wie Majas Freund Willi und der Grashüpfer Flip. Dennoch war Bonsels’ Buch von der ersten Auflage an sehr erfolgreich gewesen. Der »Roman für Kinder« wurde früh in alle Weltsprachen übersetzt.

Die Geschichte ist auch weiterhin ein populärer Stoff, denn eine neu animierte Version soll bereits in Vorbereitung sein. Doch der Autor Waldemar Bonsels verschwindet fast vollständig hinter diesem Stoff. Zum 100. Jahrestag der Biene Maja soll 2012 eine Ausstellung im Münchner Literaturhaus eröffnet werden, die auch den Autor wieder ins Licht holt. Die interdisziplinäre Tagung im März ist eine Vorbereitung darauf und thematisiert das Phänomen Bonsels – der Verleger, Kriegsberichterstatter, Erotiker, Kriminalautor, Religionsphilosoph sowie der frühe Indienreisende, Naturbeobachter, Antisemit und Vagabund. Silke Leuendorf

Artikel vom 22.02.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...