Bevölkerungswachstum bei 28.000 Bürgern einbremsen

Unterhaching · Viele Aufgaben für die Gemeinde

Unterhaching · Die Gemeinde Unterhaching wächst, und damit die Notwendigkeit einer gezielten Ortsentwicklungsplanung. Einen Einblick in den bisherigen Stand gab Wolfgang Panzer (SPD) auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Verkehrsbrennpunkte und Flächennutzung:

Zu diesen beiden Schwerpunktthemen nahm der Bürgermeister Stellung. Bisherige Überlegungen und Planungen reichen bis zum Jahr 2025.

Derzeit lebten rund 22.500 Einwohner in der Gemeinde, die Lebensqualität sei hoch, erläuterte Panzer zur Ausgangslage. Auch bezüglich der Mobilität sei Unterhaching gut aufgestellt: Es gäbe zwei S-Bahnhaltestellen, mehrere Buslinien und im Bereich des überörtlichen Verkehrs vier Autobahnausfahrten. Innerorts zeichneten sich allerdings bereits jetzt einige Brennpunkte ab. Zum einen sei da der Kreuzungsbereich Leipziger-/Bibergerstraße, erläuterte Panzer. »Sollte da vielleicht besser ein Kreisverkehr hin oder nützt eine Änderung des Ampelprogramms, um den Verkehr in den Griff zu bekommen?« Man werde dies zu prüfen haben. Ein weiteres heißes Eisen sei das doppelte Linksabbiegen im Bereich des Utzweges. »Da müssen wir unbedingt etwas machen, aber ein Kreisverkehr an dieser Stelle ist schwierig«, so Panzer. Im Bereich der Ortseinfahrt hingegen wäre ein Kreisverkehr eine gute Möglichkeit zur Verkehrsberuhigung. Weiterhin müsse man auch zwischen den Gewerbegebieten, Ortsteilen und Grünflächen mehr Möglichkeiten für Radfahrer entwickeln, gerade auch hinsichtlich der Schulwegverbindungen. »Damit werden wir uns noch viel zu beschäftigen haben«, schätzt Panzer. Ebenso wie mit dem Bereich Stumpfwiese – Brennpunkt ist hier der zukünftige Schulverkehr – und dem Bereich rund ums Gewerbegebiet Grünwalder Weg. Hier sei es zwar unter der Woche ruhig, aber bereits ab Freitag sei der Individualverkehr enorm. »Dem Wachstum der Gemeinde sind Grenzen gesetzt«, machte Panzer deutlich. Und diese seien logistischer Natur, denn das örtliche Trink- und Abwassernetz sei maximal auf 30.000 Einwohner eingestellt. »28.000 Einwohner gelten daher bei uns als Obergrenze, eine Grenze, wo wir uns dann einbremsen wollen«, erläutert Panzer. Das Ziel sei, die Grenzen des Bebauungsplanes bis 2025 einzuhalten – Nachverdichtung sei das Stichwort. So sei die Kriegersiedlung der Teil der Gemeinde, der am meisten am Bevölkerungswachstum teilhaben werde. Theoretisch könnten dort bis zu 7.500 Menschen nachkommen, lediglich 1.500 seien im Rahmen der Nachverdichtung vermutlich sinnvoll. Panzer, der ein Fan von Satteldächern ist, betonte die Wichtigkeit möglichst vieler Dachformen. Die Herausforderung sei für den Erhalt einer gewissen Lebens- und Wohnqualität auch nicht zu hoch zu bauen.

Wohnbebauung sei das eine, soziale Infrastruktur das andere wichtige Themengebiet der Zukunft. So müsse man sich auch zum Thema Rettungsdienste etwas einfallen lassen, insbesondere ein neues Feuerwehrhaus werde weiterhin auf der Themenliste stehen. »Wir sind eine dicht besiedelte Gemeinde, deshalb ist hier ein gutes Flächenmanagement gefragt«, resümierte Panzer. Nicht im Alleingang, sondern gemeinsam mit allen Unterhachingern soll daran gearbeitet werden. Deshalb werde es drei Bürgerwerkstätten geben: eine zum Thema »Technik« (Frühjahr 2011), eine weitere mit dem Schwerpunkt »Wohnen und Arbeiten (Herbst 2011) sowie eine Veranstaltung »Natur und Landschaft« (Frühjahr 2012). Das Gemeindeoberhaupt hofft dabei auf rege Beteiligung der Bürger und Anregungen, die in die Planung zur Ortsentwicklung einfließen können.

K. Kohnke

Artikel vom 16.02.2011
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