Mexico Hilfe e. V. zu Besuch in der Ismaninger Realschule

Ismaning · Kinder dieser Erde

Der Begründer der »Mexico Hilfe«, Alexander Waldemer, verteilt kleine Nussschildkröten aus Mexiko an die Ismaninger Realschüler.	Foto: Privat

Der Begründer der »Mexico Hilfe«, Alexander Waldemer, verteilt kleine Nussschildkröten aus Mexiko an die Ismaninger Realschüler. Foto: Privat

Ismaning · Der Begründer der Hilfsorganisation »Mexico Hilfe e.V.«, Alexander Waldemer, informierte in einem Schulprojekt an der Ismaninger Realschule über Mexiko, Land und Leute. Die Arbeit seiner Organisation vor Ort stellt er in den Mittelpunkt.

Selbst ehemaliger Schüler an der Realschule Ismaning – dort machte Waldemer vor genau zwanzig Jahren seinen Abschluss – wechselte er die Rolle vom Lernenden zum Lehrenden. Beim Betreten des Schulgebäudes traf er zu Beginn eine ehemalige Klassenlehrerin. Dann allerdings wurde einiges neu für ihn. Der Vortrag fand im Neubau statt, den er noch nicht kannte, die Begrüßung erfolgte durch eine neue Konrektorin, Ina Langer, die seit etwa einem Jahr ihr Amt bekleidet. Auch die Institution der Schulsozialarbeit, die den Kontakt zu Alexander Waldemer hergestellt hatte, gab es vor zwanzig Jahren noch nicht. Schulsozialarbeiterin Astrid Hummeltenberg und die Erdkundelehrkraft Christina Hasenberger, die gemeinsam bereits zum zweiten Mal ein Projekt des globalen Lernens in sechsten Ganztagsklassen durchführen, setzen auf unterschiedliche Impulse zur Umsetzung ihrer inhaltlichen und affektiven, also emotionalen, Lernziele.

Neben der theoretischen Wissensvermittlung sollen die Schüler und Schülerinnen globale Zusammenhänge erkennen, Verständnis für andere Lebensumstände entwickeln und bestenfalls selbst sozial aktiv werden. Alexander Waldemer gelang es bei seinem Vortrag alle Bereiche anzuschneiden: Mit selbst zusammengestelltem Bildmaterial informierte er die Kinder über die Eckdaten Mexikos, den Unterschied von arm und reich und über die Menschen, die von und in den Müllbergen in Mexico-Stadt leben. Sie suchen ihre Lebensmittel aus dem Müll und verkaufen verwertbare Reste, wie beispielsweise Metall.

Gottesdienste auf der Müllhalde

Ein Jesuitenpater hat sie dort aufgesucht und seine Messen in den Müllhalden abgehalten, »weil es Jesus nicht wichtig ist, wie die Menschen im Gottesdienst riechen«, erklärte Waldemer der Klasse. Und mit Unterstützung des Ismaninger Vereins »Mexico Hilfe e.V.« unterhält dieser Pater nun drei Kindergärten im Müll, um den Kleinen eine Chance auf eine bessere Zukunft oder zumindest ein warmes Essen am Tag zu bieten. Darüber hinaus gibt es ein Sozialzentrum, das kostengünstige medizinische Versorgung bietet sowie mehrstufige Programme für Straßenkinder. Die Klasse lauschte mit voller Konzentration ihrem Kurzzeitlehrer, der sonst als Kaufmann bei der Lufthansa tätig ist und so seinen Weg und sein Engagement für Mexiko gefunden hat.

Zum Dank für die Aufmerksamkeit und zur nachhaltigen Erinnerung schenkte Waldemer jedem Schüler und jeder Schülerin eine kleine in Mexiko aus Nüssen hergestellte Schildkröte. Im Gegenzug gab es von der zwölfjährigen Jaqueline einen Umschlag mit einer Spende der Realschule Ismaning: »Für den Kindergarten!« sagte sie. Tatsächlich hat sich die Wirtschaftskrise auch für den Verein »Mexico Hilfe e.V.« und somit bei den dortigen Kindern bemerkbar gemacht und man ist dankbar für jeden Euro. »Wenn wir das alles schon vorher gewusst hätten, hätten wir versucht viel mehr Geld einzusammeln«, erklärte Alexander aus der Klasse 6a im Anschluss an den Vortrag. Aber sicher werden die Schülerinnen und Schüler nicht zum letzten Mal für den Verein gesammelt haben.

Artikel vom 15.02.2011
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