Zweite Ladestation im Landkreis steht in Vaterstetten

Vaterstetten · Strom in den »Tank«

Bürgermeister Robert Niedergesäß (l.) »tankt« gemeinsam mit E.ON-Projektleiter Martin Ohmer (r.) und Robert Dallmayr, kommunaler Betreuer E.ON.	Foto: sf

Bürgermeister Robert Niedergesäß (l.) »tankt« gemeinsam mit E.ON-Projektleiter Martin Ohmer (r.) und Robert Dallmayr, kommunaler Betreuer E.ON. Foto: sf

Vaterstetten · Am Montag ist im Vaterstettener Parkhaus an der S-Bahn-Station eine Stromtankstelle in Betrieb gegangen. Nach Ebersberg, wo bereits im Dezember am Volksfestplatz eine Säule aufgestellt wurde, ist dies die zweite im Landkreis, die für das Modellprojekt »eflott« des Energiekonzerns E.ON installiert wurde.

Das Projekt ist Teil der vom Bundesverkehrsministerium unterstützten »Modellregion Elektromobilität München« und wird von der TU München wissenschaftlich begleitet. In den nächsten Wochen will E.ON zwei weitere Zapfsäulen im Landkreis Ebersberg aufstellen: in Grafing und in Poing.

100 insgesamt sollen es in und um München werden. Das Projekt dient dazu Erfahrungen im praktischen Einsatz von Elektroautos zu gewinnen. Besonders die Bedürfnisse der Kunden hinsichtlich Nutzung von Fahrzeug und Ladestationen stehen dabei im Fokus. Vaterstettens Bürgermeister Robert Niedergesäß nahm von E.ON-Vertretern die Tankkarte entgegen und ließ sich den Ladevorgang erklären: Da, wo sich am Auto normalerweise der Einfüllstutzen für Kraftstoff befindet, wird das Stromkabel eingesteckt, das andere Ende kommt in die Buchse an der Ladestation. Schwachstelle: Während an der Säule der Stecker verriegelt ist, kann er am Auto jederzeit von jedermann herausgezogen werden. Aufgeladen werden können Modelle bis 16 Ampere, die Ladestation kann aber auf bis zu 32 Ampere nachgerüstet werden. Der MINI E beispielsweise braucht zwölf Ampere. Voll aufgeladen fährt er dann zwischen 150 und 180 Kilometer weit.

Bei komplett leerer Batterie dauert der Ladevorgang etwa vier Stunden, »im normalen Betrieb reichen zwei Stunden«, erklärte Werner Kopp, zuständig für die Technik bei E.ON. So konnte der Bürgermeister bereits nach wenigen Minuten eine kleine Spritztour mit dem MINI unternehmen, den E.ON für Demonstrationszwecke mitgebracht hatte. Ein Jahr lang können in Vaterstetten nun elektrisch betriebene Fahrzeuge kostenlos aufgeladen werden. Nach Ablauf des Jahres kann die Gemeinde die Ladestation kaufen, die etwa 10.000 Euro kostet, und muss sie dann selbst betreiben. Bisher gibt es in der Gemeinde noch wenige E-Auto-Fahrer. Einer davon ist Gemeinderat Robert Winkler (Bündnis 90/Die Grünen), der im März 2010 auch den Antrag auf die Einrichtung einer Stromtankstelle gestellt hatte.

Elektro-Fahrräder oder Scooter können jedoch im Parkhaus ebenfalls »betankt« werden. Außerdem sei der Einsatz von E-Autos im kommunalen Bereich bereits diskutiert worden, erklärte Niedergesäß. »Sobald in der Verwaltung ein neues Fahrzeug angeschafft werden muss, werden wir uns das nächste E-Fahrzeug, das auf den Markt kommt, anschauen.«

Sybille Föll

Artikel vom 08.02.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...