Trudering · Grüne Däumchen

Erzieherin Clarissa Körner-Bertele stellt gemeinsam mit ihren Gruppenkindern ihre Projektwand Dr. Markus Söder und Christine Haderthauer vor. Foto: ar

Trudering · Nicht nur Eltern sondern auch die Kinder- und Jugendeinrichtungen sind heutzutage in der Umwelterziehung gefragt. »Kinder haben ein tolles Gespür für ihre Umwelt und nehmen sie intensiv mit allen Sinnen wahr. Für die Umweltbildung ist das ideal. Mit unserer gemeinsamen Broschüre unterstützen wir Kindertageseinrichtungen, den Kindern die Umwelt zu erschließen«, …

…so Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer bei der gemeinsamen Vorstellung der Broschüre »Umweltbildung und -erziehung in Kindertageseinrichtungen« mit Bayerns Umweltminister Dr. Markus Söder in der Städtischen Kinderkrippe Felicitas-Füss-Straße 14 in München.

Die Broschüre enthält ausgewählte Themengebiete wie Boden und Erde, Energie und Klima, biologische Vielfalt, Wasser, Ernährung, Abfallwirtschaft, Verbrauch und Konsum, welche zur Umweltbildung von Kindern dienen soll. Gerade Kinder im Alter bis sechs Jahren zeigen laut der Hirnforschung eine hohe Lernbereitschaft, was durch die Bearbeitung von Umweltthemen und Projekten für ein nachhaltiges Bewusstsein für die Umwelt und Natur genutzt werden sollte. Genau dort sollen die Umweltprojekte in den Kindertageseinrichtungen ansetzen. So behandelte neulich eine Gruppe der Truderinger Kinderkrippe das Thema Wasser, das die Kinder begeistert Christine Haderthauer und Dr. Markus Söder bei ihrem Besuch vorstellten.

Ausgangsfrage war: »Wohin geht der Schnee?«, da auf einmal der Schnee in München für eine Woche weg war. Die Kinder im Alter von eineinhalb bis sechs Jahre versuchten spontan die Frage zu beantworten. So ergaben sich beispielsweise Antworten wie, »der Schnee geht wieder in den Himmel« oder »die Sonne macht den Schnee weg«. Nach dem Versuch, die Frage zu beantworten, wurde anhand eines Minimodells den Kindern gezeigt, dass der Schnee zu Wasser schmilzt. Somit war das Thema: »Wie funktioniert der Wasserkreislauf?« geboren.

Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen wurden Bücher gewälzt, Bilder gemalt, eine Projektwand mit allen wichtigen Informationen erstellt sowie Versuche und Experimente zum Thema durchgeführt, um den Wasserkreislauf der Erde für die Kinder begreifbar zu machen. Aus dieser Projektarbeit ergab sich für die kleinen Entdecker die Anschlussfrage: »Wozu brauchen wir sauberes Wasser?«. Momentan gehen die Kinder der Frage nach: »Wie wird aus schmutzigem Wasser wieder Trinkwasser?« und werden schon bald dafür ein Wasserwerk besuchen. Bei allen Projekten steht für die Erzieher immer im Vordergrund, dass sie alles gemeinsam mit den Kindern erarbeiten.

Genau solche Projekte in Kindertageseinrichtungen hält Dr. Markus Söder für ausgesprochen wichtig und freut sich über die gelungene Broschüre. »Nur was wir kennen, schätzen wir auch. Begeisterte Kinder und Jugendliche, die die faszinierende, vielfältige und schöne Umwelt kennen, verhalten sich auch als Erwachsene verantwortungsbewusst«, so der Umweltminister. Stadtschulrat Rainer Schweppe ergänzt noch: »Kindertageseinrichtungen in einer Großstadt wie München sind in besonderen Maße gefordert, den Kindern den Zugang zur Natur zu eröffnen, ihnen die Freude an der Schönheit und Vielfalt unserer natürlichen Umwelt, aber auch das Bewusstsein für die Gefährdung dieser Umwelt mitzugeben.

In den städtischen Kindertageseinrichtungen und Schulen wird deshalb großer Wert auf die Umwelterziehung gelegt. Das pädagogische Konzept der Truderinger Kinderkrippe mit ihrem selbst gestalteten Garten als Lern- und Erlebnisraum für die Kinder und Freilandgruppen ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Als Münchner Stadtschulrat freue ich mich, dass Projekte dieser Einrichtung in der Broschüre vorgestellt werden.« Ergänzt wird das Informationsmaterial mit einer kleinen Entdeckerdose, die eine Lupe enthält. Mit dieser Dose können die Kinder beispielsweise Regenwürmer oder Blumen näher betrachten und beobachten.

Das Material wurde bereits kostenfrei an alle Kinder- und Jugendeinrichtungen in Bayern verteilt. Zudem ist die Broschüre unter www.verwaltung.bayern.de abrufbar.

Artikel vom 08.02.2011
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