Interkommunale Lärmschutzinitiative zieht Bilanz

Oberhaching/Höhenkirchen-Siegertsbrunn · »Viel erreicht im letzten Jahr

Edi Federlin, Hans-Dieter Bretz, Bernhard Weisser, Geschäftsleiter der S-Bahn, Oberhachings Bgm. Stefan Schelle, Werner Litza, Bgm. Ursula Mayer und 2. Vorstand Alois Wichtlhuber freuen sich über die positiven Ergebnisse.	Foto: hol

Edi Federlin, Hans-Dieter Bretz, Bernhard Weisser, Geschäftsleiter der S-Bahn, Oberhachings Bgm. Stefan Schelle, Werner Litza, Bgm. Ursula Mayer und 2. Vorstand Alois Wichtlhuber freuen sich über die positiven Ergebnisse. Foto: hol

Oberhaching/Höhenkirchen-Siegertsbrunn · »Dass zur heutigen Jahresversammlung nicht so viele Mitglieder gekommen sind, weist in diesem Fall wohl auf die tollen Erfolge hin«, meinte Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle bei der Jahresversammlung der Interkommunalen Lärmschutzinitiative (ILI) im Bürgersaal Forstner.

Rund 30 Mitglieder aus dem gesamten Münchner Umland waren zusammen gekommen, um sich über die neuesten Ergebnisse der Initiative zu informieren. Dabei auch die stellvertretende Landrätin Susanna Tausenfreund für den Landkreis München, der ebenfalls Mitglied ist, Bürgermeisterin Barbara Bogner aus Sauerlach und Bürgermeisterin Ursula Mayer aus Högenkirchen-Siegertsbrunn. Beide Gemeinden haben sich der Initiative angeschlossen, da auch ihre Bürger vom Lärm betroffen sind. »Wir befürworten die S-Bahn, doch wir wollen etwas gegen vermeidbaren Lärm an den abgestellten Zügen unternehmen«, erklärte Werner Litza.

Seit vor gut drei Jahren die ILI ins Leben gerufen wurde, konnte einiges erreicht werden. Nicht nur war es möglich Misstrauen zwischen der S-Bahn-Leitung und der Initiative abzubauen, sondern auch echte Verbesserungen zu schaffen.

Wie Bernhard Weisser, Geschäftsleiter der S-Bahn München berichtete, konnte durch Verkürzung der Wendezeiten in Deisenhofen der Lärm reduziert werden, ebenso wie durch die Schulung der Lokführer, die nun für das Thema sensibilisiert sind und verstärkt auf verbesserte Regelabläufe achten. »Die S-Bahn befindet sich dabei in einem Spannungsfeld zum einen rund 800.000 Fahrgäste pünktlich zu transportieren und gleichzeitig den Wünschen der Anwohner nach Ruhe entgegen zu kommen«, sagte er. Wirklich große Verbesserungen werden im Lauf dieses Jahres erzielt, wenn eine neue Software für die Temperierung der Fahrgasträume installiert wird und damit die Klimaanlagen nicht so häufig anspringen müssen.

Als »Quantensprung« bezeichnete Weisser den anstehenden Anbau von Schalldämpfern am Entlüftungsventil, was viele Anwohner um den Schlaf gebracht hat. Litza betonte, dass die Arbeit weitergeht und vor allem bei den »Lärmgipfeln« mit S-Bahn, TÜV und ILI gute Erfolge erzielt werden. Zudem will man verstärkt darauf hinarbeiten, dass zukünftige Zuggenerationen von vorneherein mit besserem Lärmschutz gebaut werden. Bürgermeister Stefan Schelle lobte das »sensationelle Engagement« der ILI und wies darauf hin, dass dies stark in die Zukunft wirkt. Nach seinen Worten muss langfristig die Boomregion München den Verkehr von der Straße auf die Schiene holen und die Arbeit an besseren Zügen ist damit für die Menschen in der Nähe von Bahnhöfen sehr wichtig. Bürgermeisterin Ursula Mayer berichtete, dass die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn im Haushalt 150.000 Euro eingestellt hat, um die Bahngleise so weit zu verlängern, dass einige hundert Anwohner weniger belastet werden.

»Es ist aber noch nicht klar, ob der Gemeinderat der Realisierung zustimmt«, erläuterte sie. Bei der anschließenden Wahl wurde zum Applaus der Mitglieder der alte Vorstand in sämtlichen Ämtern bestätigt.

hol

Artikel vom 02.02.2011
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