Auch in Augsburg unterliegen die Münchner – Jetzt ist zwei Wochen Pause

München · EHC wird zum Aufbaugegner für Tabellenletzte

Im Derby gegen Straubing war Sebastian Elwing Rückhalt der Münchner Defensive.	Foto: Rabuser

Im Derby gegen Straubing war Sebastian Elwing Rückhalt der Münchner Defensive. Foto: Rabuser

München · Die verdammte Crux mit diesen Tabellenletzten, sie lässt den EHC München einfach nicht los. Dreimal kam in der laufenden Saison ein Schlusslicht ans Oberwiesenfeld, dreimal ging der EHC leer aus, so zuletzt beim 0:4 gegen Iserlohn. Auswärts, so hatte Christian Winkler am Freitag nach dem 5:1 über Straubing noch gehofft, gebe es dieses Münchner Trauma nicht, schließlich hatte der EHC im November beim damaligen Letzten in Köln gewonnen. Am Sonntag dann aber die Ernüchterung. 1:2 in Augsburg, wieder eine Niederlage beim Vierzehnten.

Von Jan Lüdeke

Dennoch, das Wochenende lässt sich als Erfolg einstufen, denn »wir sahen wieder so aus wie wir selbst«, wie es Trainer Pat Cortina formulierte. Ein starker Auftritt gegen Straubing, ein überragender Sebastian Elwing, der hinten (fast) alles hielt, was auf seinen Kasten kam – und das auch noch vor über 5000 Zuschauern im bayerischen Derby. Auch in Augsburg gefiel der EHC, hätte, so Winkler, mindestens einen Punkt verdient gehabt. Der Lohn für zwei ansehnliche Auftritte: 16 Tage Pause. Lohn? Von wegen. Eine Pause, eine so lange noch dazu, während der Saison, ist den Kufencracks ein Dorn im Auge.

Der EHC hatte nach dem Wochenende weiterhin bis zu fünf Spiele mehr bestritten als die Konkurrenz, auch deswegen konnten sich die Münchner in den vergangenen Wochen stets unter den ersten sechs Teams halten, also denen, die am Ende fix in Playoffs stehen. Bis der EHC am 16. Februar in Köln ranmuss, werden die meisten Teams aufholen, zumindest, was die Anzahl der absolvierten Spiele angeht. Das sieht Christian Winkler als einen der Vorteile der Pause: »Danach ist die Tabelle endlich mal gerade und niemandem wird der Kopf mehr verdreht. Dann wissen wir, wo wir wirklich stehen.«

Pat Cortina gab seinen Schützlingen zu Wochenbeginn einige Tage frei. Er kündigte an, einige Spieler, die zuletzt viel hatten leisten müssen, noch länger vom Training freizustellen. Besonders Eric Schneider (33) und Stéphane Julien (36) dürften da gemeint gewesen sein. Cortina selbst wollte sich nicht festlegen, wie die Pause einzuschätzen sei. »Wenn wir danach gewinnen, war sie gut. Wenn nicht, war sie schlecht.«

So eine Pause bedeutet viel Zeit. Die freilich können einige Münchner Akteure gebrauchen. Die Verletzten zum Beispiel. Felix Petermann (Schulter- und Bizepsoperation) arbeitet in der Reha eifrig an seinem Comeback, das jedoch kaum vor Ende März stattfinden wird. Kevin Lavallee (Gehirnerschütterung), Uli Maurer (Bandscheiben-OP) und Jordan Webb könnten nach der Pause wieder fit sein. Webb stand bereits in den letzten Partien nicht mehr im Kader. Er hatte sich zuvor mit Schmerzen für die Mannschaft gequält, hat immer noch Probleme mit dem zu Saisonbeginn gebrochenen Handgelenk.

Christian Winkler hofft auch, dass Mario Jann und Bryan Schmidt, der gegen Augsburg seinen ersten Treffer im EHC-Dress erzielte, nach der Pause noch weiter integriert sein werden. Bei Jann geht es vor allem um die Fitness, bei Schmidt um die Bindung zu seinen Teamkollegen. Die spielfreie Zeit will der Manager auch nutzen, weitere Verträge zu verlängern. Martin Buchwieser wird ein weiteres Jahr bleiben. Er fühle sich pudelwohl in München. Winkler: »Mal schauen, wer als nächster verlängert.«

Die Münchner werden in der Pause auch Daumen drücken für Köln. Denn theoretisch könnten die beim Aufeinandertreffen am 16. Februar Tabellenletzter sein – und das will beim EHC keiner.

Artikel vom 31.01.2011
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