Seniorenhelfer der NbH feiern fünften Geburtstag

Taufkirchen · Nächstenliebe praktiziert

Seit fünf Jahren sorgen die Seniorenhelfer der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen dafür, dass Angehörige von Demenzkranken entlastet werden. Foto: VA

Seit fünf Jahren sorgen die Seniorenhelfer der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen dafür, dass Angehörige von Demenzkranken entlastet werden. Foto: VA

Taufkirchen · Wer einen demenzkranken Familienangehörigen zu Hause versorgt, weiß wie belastend die Aufgabe ist! Wie sehr Auszeiten von der Pflegesituation notwendig und herbei gesehnt werden.

Denn demenzkranke Menschen brauchen oft eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, da sie sich nicht mehr alleine zurechtfinden können. Hinzu kommen Krankheitssymptome wie Unruhe, Desorientierung bis hin zu Aggressivität, die eine Herausforderung aller Beteiligter bedeuten. Hier helfen die ehrenamtlichen Seniorenhelfer der Nachbarschaftshilfe Taufkir chen mit großem Einsatz. Bereits seit 2005 übernehmen sie unter der Leitung von Inge Weiß stundenweise die Betreuung Demenzkranker zu Hause. Im Gespräch, beim Vorlesen und Spazierengehen oder wenn sie einfach »da« sind, gehen die Helfer liebevoll auf die Bedürfnisse des Dementen ein. Das Ergebnis der vergangenen Jahre kann sich sehen lassen: 25 Menschen wurden betreut, die Helfer waren insgesamt 4.471 Stunden im Einsatz.

Grundlage ist das Wissen über die Anforderungen der Demenz, das alle in einem Grundqualifikationskurs erworben haben. Fortbildungen und die monatlichen Praxistreffen gewährleisten die Qualität der Arbeit. Heute sind zehn Frauen und ein Mann bei zehn Familien im Einsatz. Die Kosten für die Seniorenhilfe können in der Regel über die Pflegekasse abgerechnet werden. Für die Angehörigen bedeuten diese Auszeiten von der Pflege kleine Rettungsinseln. Zeit, die genutzt werden kann, um selbst einmal zum Arzt zu gehen – oder einfach um sich hinzulegen. Den demenzkranken Menschen tut die Abwechslung und Zuwendung gut. Sie genießen es, dass sich jemand mit frischen Kräften ganz um sie kümmert. Erfolgserlebnisse werden im Kleinen sichtbar. Eine gänzlich desorientierte Dame kann sich zwar nicht den Namen ihrer Helferin merken, aber es gibt da ein Ritual: Auf den Spaziergängen werden immer Brezen gekauft. Auf die Frage beim Frühstück nach einem weiteren Brot schaut sie verwundert und antwortet: »Nein danke, wir kaufen uns doch eine Breze«.

Nicht immer einfach ist das, was die Seniorenhelfer bei ihren Einsätzen sehen und erleben müssen. Die fachliche Betreuung und das Team der anderen helfen dabei und stärken den Rücken. Motiviert werden die Helfer durch eigene Erfahrungen mit pflegebedürftig gewordenen Eltern oder dem Wunsch einfach etwas Sinnvolles zu tun.

Und so begleiten sie Menschen auf ihrem Weg, der keine Besserung mehr bereit hält. Und doch gibt es da nicht nur Trauer, Anstrengung und Abschied, sondern auch humorvolle Situatio- nen und ganz viel Dankbarkeit.

Wer mehr über die Arbeit der Seniorenhelfer wissen möchte, kann dies bei Inge Weiss unter der Telefonnummer 6 12 51 84 oder unter www.nachbarschaftshilfe-taufkirchen.de tun.

Artikel vom 26.01.2011
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