Zukunftsmusik oder bald Realität?

Glonn · Nullenergiestadt Glonn

Die Glonner AEG-Delegation um Hans Gröbmayer (4. v. r.) hat sich in der „Nullenergiestadt“ Mietraching über regenerative Energien informiert.	Foto: oh

Die Glonner AEG-Delegation um Hans Gröbmayer (4. v. r.) hat sich in der „Nullenergiestadt“ Mietraching über regenerative Energien informiert. Foto: oh

Glonn · Der »Aktionskreis Energiewende Glonn 2010« (AEG) hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Reduzierung des gesamten Energieverbrauchs in Glonn um 60 Prozent. Der Rest soll aus regenerativer Energie aus der Region gedeckt werden. Die Marktgemeinde soll bis 2020 frei von fossilen Energien sein.

»Aus Photovoltaik, Biogasanlagen und Wasserkraft erzeugen wir bereits 14 Prozent des Strombedarfes in Glonn, vor zwei Jahren war es nur die Hälfte. Diesen Weg müssen wir konsequent weiter verfolgen«, sagte der Vorsitzende des Vereins, Hans Gröbmayer, auf der Jahresversammlung vor wenigen Tagen. Um weitere Erfahrungen und Informationen zu dem hochgesteckten Ziel zu sammeln, hat sich eine Gruppe von Vereins­mitgliedern in Richtung Bad Aibling auf den Weg gemacht, um die »Nullenergiestadt Mietraching« zu besichtigen. Die Gebäude der ehemaligen Kaserne in der Nähe von Bad Aibling werden derzeit umfassend saniert mit dem Ziel, eine »Nullenergiebilanz« auf dem Parkgelände zu verwirklichen.

Der Besuch sollte die konzeptionellen Hintergründe und die praktische Umsetzung aufzeigen. »Glonn hat eine vergleichbare Struktur, nur etwas größer«, so Hans Gröbmayer nach der Führung. Vieles davon sei für das AEG-Konzept umsetzbar, man habe vielversprechende Alternativen kennen gelernt. »Den Schlüssel zur Steigerung der Energieeffizienz sehen wir in erster Linie in der Integration und Vernetzung neuer Technologien«, ergänzt Diplomingenieur Thomas Humm von der B&O Wohnungswirtschaft GmbH & Co. KG, die im Jahr 2006 das 70 Hektar große Gelände gekauft hat, mit dem Ziel, das Parkgelände zur CO2-neutralen Nullenergiestadt umzuwandeln.

Für Glonner Bürger hat der AEG eine Energiesprechstunde im Rathaus eingerichtet, wo kostenlose Erstberatungen für die Gebäudesanierung angeboten werden. Aus den gewonnenen Erfahrungen und Informationen aus der Nullenergiestadt versprechen sich die AEG-Vorstände wichtige Impulse auf dem langen Weg zur »Nullenergiestadt Glonn«. In mehreren Gemeinden des Landkreises bilden sich mittlerweile kreative Initiativen, die auf ehrenamtlicher, privater Basis Bürger und Gemeinden unterstützen, auf der Suche nach zukunftsfähigen Lösungen. Beispiel Vaterstetten: Dort ist es die »Energiewende Vaterstetten«, die über alternative Energien nachdenkt.

Die Gemeindeverwaltung Glonn unterstützt und fördert die Initiativen des AEG in kooperativer Zusammenarbeit sowohl finanziell als auch personell. Bürgermeister Martin Esterl hat bei der Erarbeitung der Leitlinien maßgeblich mitgearbeitet und stellt für die Energieberatungen der Bürger durch den AEG die Räume des Rathauses zur Verfügung. Mitglieder des AEG sind in die Gemeinderatssitzungen voll eingebunden und sind zum Teil sogar in nicht öffentlichen Sitzungen dabei. »Für uns hat die ehrenamtliche Organisation AEG einen sehr hohen Stellenwert und ist für die Umsetzung unseres Energienutzungsplanes, nämlich Reduzierung des Energieverbrauches durch Primärenergie enorm wichtig«, so Geschäftsführer Alois Huber.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.energiewende-vaterstetten.de und unter www.glonn.de

Artikel vom 20.01.2011
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