Grundschule im Gewerbegebiet entzweit BA

Berg am Laim · Probleme mit dem Lärm

Noch hat ein Fitness-Studio in der Neumarkter Straße 43 seinen Standort. Lernen dort bald Kinder? 	Foto: js

Noch hat ein Fitness-Studio in der Neumarkter Straße 43 seinen Standort. Lernen dort bald Kinder? Foto: js

Berg am Laim · Der private Bildungsträger »Begabung, Intelligenz, Persönlichkeit« (BIP) plant, in der Neumarkter Straße 43 eine Grundschule mit Hort zu eröffnen. Beim Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14) stößt das Vorhaben jedoch auf geteilte Meinungen: Während die Mitglieder von SPD und Grünen die Einrichtung befürworten, fürchten Vertreter der CSU eine Einschränkung der gewerblichen Nutzungsmöglichkeiten.

»Von einer Schule im Gewerbegebiet halte ich nichts«, sagte Anton Spitlbauer (CSU) auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. Es sei davon auszugehen, dass die Betriebe den Unterricht stören. BA-Chef Josef Koch (SPD) indes erklärte, dass es in der Gegend ohnehin kein produzierendes Gewerbe gebe. »Dort gibt es nichts, was Krach macht«, sagte auch sein Parteigenosse Robert Kulzer.

Umstimmen ließ sich die Opposition davon jedoch nicht. Die Einrichtung gefährde das Entwicklungspotenzial des Gebiets, sagte Sascha Multerer (CSU): »Die Anwesenheit einer Schule würde künftig die Ansiedlung von lärmendem Gewerbe ausschließen.« Spitlbauer gab zu bedenken, dass es in der Neumarkter Straße keinen Bestandsschutz gebe. Demnach könne sich die Einrichtung gegen Betriebe, die viel Lärm verursachen, wehren: »Das muss gar kein produzierendes Gewerbe sein, ein Handelsbetrieb mit viel Lieferverkehr würde reichen.«

Kulzer räumte zwar ein, er könne die Argumente, die dagegen sprächen, nachvollziehen. Jedoch sei es für den Bildungsträger schwer, überhaupt einen Standort zu finden, da Kinder nirgendwo erwünscht seien: »Die Betreiber haben sich 60 Standorte angeschaut und wurden überall abgelehnt.« In den Schulen im Stadtteil gebe es bereits Platzmangel, sagte Jennifer Brichzin (Grüne). Das private Projekt könne die öffentlichen Schulen entlasten und trage als Ganztagseinrichtung zudem dazu bei, die Betreuungssituation zu verbessern.

Mehrheitlich sprach sich das Gremium für die neue Schule aus. Die Lokalbaukommission (LBK) hat ihre Genehmigung jedoch noch nicht erteilt. Unterrichtet werden sollen an der Einrichtung insgesamt 220 Schüler aus München und dem Umland, rund 100 Kinder sind bereits angemeldet. Plätze sind noch frei – allerdings verlangt der Bildungsträger ein Schulgeld in Höhe von sieben Prozent des Bruttoeinkommens der Eltern. Eine Informationsveranstaltung über das Projekt findet am Donnerstag, 20. Januar, um 19 Uhr in der Leopoldstraße 133 statt. Julia Stark

Artikel vom 10.01.2011
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