Drangvolle Enge zwingt zum Handeln

Unterhaching · Anbau für die Feuerwehr

Unterhaching · Die Freiwillige Feuerwehr in Unterhaching platzt aus allen Nähten, das ist hinlänglich bekannt. Was aber tun in Zeiten knapper Kassen, wenn die Raumnot zu arg wird? Einen gangbaren Kompromiss präsentierte jetzt Josef Gmeinwieser, Kommandant der Feuerwehr, und stellte bei der Gemeinde einen Antrag für einen Anbau an die Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses.

Mit Bravour passierte diese Variante den Bau- wie auch den Finanzausschuss und bekam nun auch vom Gemeinderat grünes Licht.

»Die ständig größer werdende Platznot im Feuerwehrgerätehaus zwingt uns zu Überlegungen, dieser Situation mit Provisorien entgegenzuwirken«, argumentierte Gmeinwieser. Nach Ansicht des Feuerwehr-Chefs bestünde die einzige Möglichkeit, die Fahrzeughalle zu erweitern darin, die vorhandenen Stellplätze acht bis zehn in Richtung Süden durch einen Fertigbau zu verlängern. Die dafür angesetzten Kosten bezifferte er mit rund 100.000 Euro, die jedoch staatlich bezuschusst würden: Und zwar zwei der Stellplätze mit 23.500 Euro, der dritte mit 28.500 Euro. Schlicht und einfach soll der Anbau werden – in wärmegedämmter Fertigbauweise mit drei Rolltoren, beleuchtet aber ohne Heizung. »Die Autos können Kälte ab, das macht denen gar nichts«, so Gmeinwieser.

»Die Feuerwehr Unterhaching ist für ihre gute Arbeit bekannt, der Bedarf ist da: man kann dem Antrag nur zustimmen«, urteilte Gemeinderat Richard Raiser (CSU). Zudem sei ein neues Feuerwehrhaus in absehbarer Zeit nicht realisierbar. Man müsse erst eine Schule bauen, dann ein Feuerwehrhaus, brachte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) mögliche Baupläne in die Reihe. Ob denn die Ausfahrt unbedingt auf die Leipziger Straße führen müsse, wollte Helga Kraus (CSU) wissen. Auf dem Hof gäbe es bereits genug Lärm, so der Einwand der Gemeinderätin. »Unsere Mannschaftstransporter sind doch schon so leise wie Nähmaschinen«, konterte Gmeinwieser humorvoll. Dann ernster: Man achte bereits darauf, die Martinshörner später einzuschalten. Auch die meisten Übungen fänden im Landschaftspark statt. »Wir sind bemüht, den Lärmpegel niedrig zu halten. Aber wir waren eher da«, so Gmeinwieser. Die Leute, die hierher gezogen seien und sich beklagen, hätten gewusst, worauf sie sich einlassen.

Verwaltungsmitarbeiterin Gabriele Mühl gab schließlich noch zu bedenken, dass die erste Kostenschätzung des Anbaus lediglich auf Erfahrungswerten mit freistehenden Fertighallen beruhe. Der Anschluss an das Feuerwehrhaus könne aber Unwegsamkeiten mit sich bringen. »Dem sollte mit einem höheren Mittelbedarf Rechnung getragen werden, und zwar mit 130.000 Euro, Planungskosten inklusive«. Grundsätzlich werde der Bau einer Fertighalle favorisiert, da hier mit geringen Kosten und kürzerer Bauphase zu rechnen sei.

Zur Realisierung des Projekts soll nun ein Planungsbüro eingeschaltet werden, das zunächst die Machbarkeit und die Herstellungskosten überprüfen soll. Der Gemeinderat stimmte dem zu und ermächtigte den Bürgermeister, Planungsbüros bis einschließlich der Entwurfsplanung sowie der Kostenberechnung zu beauftragen.

Das Ergebnis soll dann erneut dem Gemeinderat vorgestellt werden, um über die weiteren Schritte zu entscheiden.

K. Kohnke

Artikel vom 05.01.2011
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