Unterhaching · Spannende Fragen

Unterhaching · Aus sportlicher Sicht war an diesem Wochenende nicht viel los am Sportpark: Die Partie in der 3. Liga gegen den SSV Jahn Regensburg fiel den widrigen Witterungsbedingungen zum Opfer. Dafür ging es hinter den Kulissen hoch her – wieder einmal.

Der Grund: Am Dienstag vergangener Woche wurde auf einer Sitzung der Führungsetage laut übereinstimmenden Berichten die Trennung von Sportdirektor Francisco Copado beschlossen. Der Ex-Profi, der wegen der Kaderzusammenstellung und des geplatzten Deals mit »Investor« Franco Levis in der Kritik stand, wird seinen Posten aber vorerst behalten. Auf der Jahreshauptversammlung am Donnerstag, 16. Dezember, wolle der Verein hinsichtlich der Personalie Stellung beziehen. »Das Präsidium wird zur Jahreshauptversammlung alle erforderlichen Informationen abgeben und alle bestehenden Fragen beantworten«, steht in der Erklärung geschrieben. Bis dahin, so heißt es weiter, nehme Copado nach wie vor seine Aufgaben wahr. Keine Frage: Die Vereins-Bosse erwartet am Donnerstag eine explosive Versammlung – von der Posse um Copado mal ganz abgesehen. Teure Fehleinkäufe, drei Manager binnen kürzester Zeit, der Deal mit Franco Levis, der sportliche Niedergang, die gerade noch abgewendete Insolvenz: die Liste der pikanten Punkte ist außerordentlich lang.

Auch wird sich Toni Schrobenhauser den Fragen der Mitglieder stellen müssen, schließlich ist der sonst so verschwiegene Mäzen als Schatzmeister für den Kassenbericht zuständig.

Unterdessen zeichnet sich auch bei der Mannschaft erste Veränderungen ab. Am Samstag steht noch das Spiel beim SV Wehen Wiesbaden an – ob es aufgrund der Wetterlage stattfinden kann, ist aber fraglich.

Für Mijo Tunjic könnte es dann schon das letzte Spiel für die SpVgg sein. Der 22-Jährige, erst im Sommer verpflichtet und mit sechs Toren bester Torschütze der Rot-Blauen, hat das Interesse des FC Bayern II geweckt.

Aus wirtschaftlicher Sicht wäre ein Transfer für die chronisch klamme SpVgg sinnvoll, aus sportlichen Gesichtspunkten aber gewiss nicht.

T. Schneider

Artikel vom 15.12.2010
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