Fechtelite zu Gast in München: Eintritt frei

München · Säbelklingen in Jugendstilhalle

Atemberaubende Schnelligkeit und Emotion: Säbelgefechte beim „Münchener Schwert“ vergangenes Jahr im MTV. Fotos: Verein

München · Spannende, schnelle und emotionale Gefechte werden erwartet, wenn am 18. und 19. Dezember im MTV Top-Säbelfechter aufeinander treffen. Zum 47. Mal findet das „Münchener Schwert“ nun statt. Gastgeber ist traditionell der MTV München.

Die Fechtabteilung des Vereins blickt mittlerweile auf eine 130-jährige Geschichte zurück. Bereits Kaiser Wilhelm II und Ludwig III von Bayern kamen persönlich zu Schauturnieren in den MTV. Am vierten Adventswochenende ist es nun soweit: „Wir erwarten weit über 100 deutsche und internationale Weltklassefechterinnen und –fechter“, freut sich Abteilungsleiter Ulrich Oleinek. Sie werden auf die 16 Fechtbahnen in der großen Sporthalle treten und um die begehrten Medaillen kämpfen, darunter z.B. der 17-jährige Richard Hübers aus Dormagen, aktueller Kadetten-Weltmeister, der bei den 1. Olympischen Jugendspielen in Singapur gleich einmal Bronze holte. Oder Stefanie Kubissa, die Erste der deutschen Rangliste, und Sibylle Klemm, die sich bei den Europameisterschaften in Leipzig erst dieses Jahr ebenfalls bronzenes Edelmetall sicherte. Immerhin, das „Münchener Schwert“ ist ein so genanntes QB-Turnier des Deutschen Fechter-Bundes, das heißt, die Teilnehmer fechten um Punkte für die Deutsche Rangliste.

Für Bayern gehen unter anderen die Ersten der bayerischen A-Jugend Ranglisten, Adam Domanski und Léa Krüger (beide FR Nürnberg) ins Rennen. Beide haben in ihren jungen Jahren auch auf internationaler Planche bereits sehr erfolgreich auf sich aufmerksam gemacht. Als „Lokalmatadorin“ für den MTV startet Anna Anzenberger, Ranglisten-Erste der bayerischen Aktiven: „Das ‚Münchener Schwert’ ist immer wieder etwas Besonderes. Ich freue mich sehr, dass wir ein so großes und bekanntes Turnier in unseren Hallen ausrichten können. Die Atmosphäre ist einfach toll und so viel nationale und internationale Fecht-Prominenz zu Gast zu haben, ist großartig.“

Wer einmal den „Sound“ der Säbelklingen in der hohen Jugendstilhalle des MTV vernommen hat, den lässt er nicht so schnell wieder los. Hier geht es um alles. Säbelfechten heißt Schnelligkeit, Beweglichkeit und Emotion. Die Fechter jagen sich angriffslustig mit atemberaubender Geschwindigkeit über die Bahn. Der Säbel ist übrigens eine Hieb- und Stichwaffe, Trefffläche ist der gesamte Oberkörper inklusive Kopf und Arme. Wer möchte, kann hier tolle Gefechte auf höchstem Niveau live miterleben.

Kein Turnier ohne Preise und eine angemessene Siegerehrung – auch hierfür haben sich die Organisatoren etwas Besonderes einfallen lassen. Der Gewinner im Herrensäbel bekommt einen Ehrenpreis des Ministerpräsidenten überreicht, einen bayerischen Löwen aus Nymphenburger Porzellan. Die Siegerin im Damensäbel erhält den Ehrenteller der Stadt München. Seit einigen Jahren ist es in München außerdem üblich, dass nicht nur die erstplatzierten Herren sondern auch die Damen – dem Namen des Turniers entsprechend – ein echtes Münchner „Schwert“ bekommen.

Artikel vom 09.12.2010
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