Autofahrer-Tipp: Gefahrenstellen rechtzeitig erkennen

Der Glätte auf der Spur: Was die Fahrbahn verrät

Glatte Fahrbahnen gibt es zur Winterzeit in vielerlei Variationen. Je nach Witterung, Tageszeit oder Straßenbelag kann die Fahrbahn in einem Moment noch relativ griffig und im nächs-ten spiegelglatt sein. Besonders tückisch sind Tage, an denen die Temperaturen um den Gefrierpunkt schwanken, denn durch das wechselnde Tauen und Frieren ändert sich die Fahrbahnbeschaffenheit ständig.

Dazu ist eine Eisschicht bei null Grad glatter als bei strengem Frost, weil sich ein zusätzlicher Wasserfilm bilden kann. Probebremsungen können dem Autofahrer helfen, die Situation besser einzuschätzen aber auch die Straße verrät viel über die Beschaffenheit.

Die Lichtreflexion und Farbe:

Schneebedeckt oder nicht, grundsätzlich gilt: Je stärker die Fahrbahn spiegelt, desto glatter ist sie. Dann muss der Sicherheitsabstand besonders groß sein. Etwa dreimal so groß wie auf trockener Fahrbahn. Ähnliches gilt für die Farbe des Belags: Je dunkler die Fahrbahnoberfläche, desto rutschiger ist sie.

Vorsicht Markierung:

Fahrbahnmarkierungen wie Abbiegepfeile oder Begrenzungslinien sind meist wesentlich rutschiger als die Straße an sich. Besonders bei Nässe können die Markierungsstreifen mehrere Millimeter erhöht zur Fahrbahn sein. Autofahrer sollten leicht versetzt dazu fahren, um nicht auf der glatten Oberfläche bremsen zu müssen. Hohe Rutschgefahr besteht auch bei Kanaldeckeln und Schienen. Sie sind aus Metall und dadurch das ganze Jahr über glatt. Reifglätte entsteht, wenn Nebel oder feuchte Luft über die kalte Fahrbahn zieht (Bodentemperatur unter O Grad). Vorsicht deshalb bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedriger Fahrbahntemperatur. Wirkt die Fahrbahn feucht, kann sie bereits gefroren sein! Eisglätte bildet sich meist örtlich begrenzt bei sinkender Temperatur, wechselnde Regen- und Frostperio-den sind besonders gefährlich. Autofahrer sollten auf Wasserpfützen oder Spurrillen, die möglicherweise gefroren sind, auf die Abrollgeräusche ihres Fahrzeugs achten. Werden sie leiser, wird die Lenkung ungewöhnlich weich? All das können Indizien sein. Besonders tückisch ist Eisregen, der entsteht wenn Regen unter 0 Grad auf die Fahrbahn trifft. Das Wasser gefriert sofort und bildet eine zusammenhängende, glasige Eisschicht. Anhalten und abwarten bis die Gefahr vorüber ist, ist dann die beste Lösung.

Schnee:

Auf einer geschlossenen noch ganz frischen Schneedecke ist rutschfreies Vorankommen oft gut möglich. Schwieriger wird es, wenn der Schnee festgefahren ist oder Schneematsch gefriert. Wo ist es besonders gefährlich? Glättefallen sind z.B. Brücken, weil sie von oben und von unten gekühlt werden. Kommt an kühlen Tagen noch Nebel dazu, der sich als Reifglätte niederschlägt, verwandeln sich Brücken in Rutschbahnen. Aber auch bei Kuppen, in Waldnähe oder im Bereich von Flüssen oder Gewässern ist besondere Vorsicht geboten. Und natürlich muss das Fahrzeug bestens für sicheres Vorankommen in extremen Situationen gerüstet sein: Vom guten Winterprofil der Reifen bis zum Frostschutz in der Scheibenwaschanlage, die für klaren Durchblick sorgt.

Fragen hierzu beantworten die Technik-Experten im ADAC-Prüfzentrum München. Und auf Wunsch tes-ten sie, ob ein Fahrzeug den Tücken der kalten Jahreszeit Stand hält oder nicht. ADAC-Prüfzentrum, Ridlerstraße 35, Nähe Heimeranplatz im München/Westend, Tel.: 089/ 51 95 – 177, E-Mail technik@sby.adac.de.

Artikel vom 08.12.2010
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