Betrieb im Waldkindergarten gefährdet – Bauwagen zu unsicher

Trudering · Stürmische Zeiten

Zweiter Vorsitzender Michael Frieböse (hier mit seinem Sohn Jonas) bangt um den Fortbestand des Waldkindergartens.	Foto: mst

Zweiter Vorsitzender Michael Frieböse (hier mit seinem Sohn Jonas) bangt um den Fortbestand des Waldkindergartens. Foto: mst

Trudering · Vertreter des Bezirksausschusses Trudering-Riem (BA 15), der Münchner Lokalbaukommission (LBK) und des Truderinger Waldkindergartens sollen auf Wunsch des BA »möglichst umgehend« einen neuen Ortstermin im Waldstück an der Friedrich-Creuzer-Straße vereinbaren.

Grund: Die Stadt hat verfügt, die Nutzung des dort stehenden Bauwagens für den Betrieb des Kindergartens wegen Unfallgefahr »unverzüglich zu unterlassen«. Der Vorstand fühlt sich von dieser Anordnung regelrecht überrumpelt und sieht keine Möglichkeit, auf die Schnelle Ersatz zu finden: »Es überrascht uns, dass etwas, das seit Jahren existiert und voll genehmigt ist, so plötzlich entzogen wird und uns keine Zeit gegeben wird, darauf zu reagieren«, klagte Zweiter Vorsitzender Michael Frieböse in der jüngsten BA-Sitzung im Truderinger Kulturzentrum. Er sieht die Lage längst nicht so dramatisch, wie von der Stadt dargestellt und verweist darauf, dass der Wagen vorwiegend als Materiallager genutzt werde. Nun drängt man auf eine erneute Ortsbesichtigung. Zeichne sich keine Lösung ab, »dann können wir den Kindergarten nicht weiterführen«, so der Vorsitzende. Für die LBK hingegen stellt der Unterstand ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko dar.

Untersuchungen hätten gezeigt, dass der Bauwagen »nicht darauf ausgerichtet ist, herabfallenden Ästen, umstürzenden Bäumen und Blitzen standzuhalten«. Zwar wisse man, dass die Kinder und das Personal bei schlechter Witterung ohnehin einen anderen Standort aufsuchten. Doch das entschärfe die Gefahrenlage keineswegs: »Unmittelbar neben dem Wagen stehen hohe Fichten sowie ein Ahorn mit Totholz. Diese Bäume könnten bei Umsturz den Wagen treffen«, so die Sachbearbeiterin der LBK. Die Behörde verweist darauf, dass auch nachträglich Anordnungen für ein Nutzungsverbot erlassen werden könnten, »wenn Gefahren für Leib und Leben vorliegen«. Auch das Stadtjugendamt sähe es aus gleichen Gründen lieber, wenn der Wagen schnell aus dem Verkehr gezogen würde.

Im BA äußerte man zwar Verständnis für die Sorgen, machte aber auch keinen Hehl daraus, dass man sie für übertrieben hält. »Die Begründung, die hier vorliegt, reicht nicht aus«, betonte Herbert Danner (Grüne). Jeder, der sich im Wald aufhalte, sei bei entsprechender Witterung Gefahren ausgesetzt. Wie auch CSU-Sprecher Sebastian Schall drängte er jedoch darauf, die Verhältnisse schnellstmöglich durch eine erneute Besichtigung vor Ort zu klären.

Auch die stellvertretende BA-Vorsitzende Gertrud Ziegeltrum (SPD) schloss sich der Empfehlung an, brachte aber gleichzeitig ihr Missfallen an der Vorgehensweise der Stadt zum Ausdruck: »Es geht nicht, dass etwas, was einmal genehmigt wurde, jetzt nicht mehr benutzt werden darf.« mst

Artikel vom 23.11.2010
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