Junge Truppe von VariaBell präsentierte »Tür zu!«

Messestadt Riem · Mehr als Artistik

Von der Artistik kommen sie her, die jungen Künstler von VariaBell.	Foto: Privat

Von der Artistik kommen sie her, die jungen Künstler von VariaBell. Foto: Privat

Messestadt Riem · Die dritte Produktion der jungen Truppe VariaBell, die aus der Circus Krullemuck Kinder- und Jugendzirkusschule des ECHO e.V. in der Helsinkistraße 100 erwachsen ist, hat eine neue Qualität gefunden. Hatten die 24 Künstler zwischen 13 und 19 Jahren bei den bisherigen Stücken schon bewiesen, dass sie großes technisches Können in einer kurzweiligen Show präsentieren können, …

…so hatten sie diesmal mit »Tür zu!« nochmal deutlich nachgelegt. Neben technischer Fertigkeiten in Akrobatik, Artistik, Jonglage, Illusionismus und Clownerie hatte diesmal die Atmosphäre eine Hauptrolle gefunden, so dass eine Inszenierung an der Schnittstelle verschiedener anderer darstellender Künste, wie Schauspielerei, Tanz, Musik und Objekttheater entstand. Nicht zu vergessen ein raffiniertes Bühnenbild in Form einer lustig-verschrabbelten Hinterhofatmosphäre mit verschwimmenden Grenzen zwischen Innen- und Außenräumen auf zwei Ebenen mit sensibler Lichtregie.

Entstanden ist ein echtes Stück des Cirque Nouveau. Den jungen Künstlern geht es nicht mehr nur um Zur-Schau-Stellung von Techniken artistischer Höchstleistungen. Diese treten in ihrer Bedeutung zurück und dienen vielmehr dazu, eine poetisch-ästhetische Atmosphäre zu schaffen. So haben sich 24 ganz eigenständige Figuren entwickelt, die sich konsequent durch die ganze Inszenierung ziehen, die – von Brigitte Wurbs und Michael Heiduk mit leichter Hand humorvoll inszeniert – von den Begegnungen eben dieser Personagen lebt.

Artistische Highlights, wie eine atemberaubende Partnerballjonglage, Diabolospiel über zwei Ebenen, Bodenakrobatik und Luftartistik auf außergewöhnlichem Niveau fügten sich fast nebenbei in den Bilderreigen und trafen dort auf Minimalclowns bei der Pantomime oder experimentelle Tanzeinlagen oder erzählten ganz eigene Geschichten, wie ein Beziehungsdrama in der Poi-Jonglage. Die Stimmung des Abends lässt sich am besten mit einer Reaktion beschreiben, die sich am nächsten Tag im Internet fand: »VariaBell war wundertoll... Oma, Elfen, Russen und den Spacegirls Merci und auf ein Wiedersehn…P.S.: Tür zu!!«

Artikel vom 15.11.2010
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