Altenheimbewohner genießen »Dornröschen«

Neuperlach · Gelungener Ausflug

Die Bewohner des Altenheims im Horst-Salzmann-Zentrum genossen den Ausflug.  Foto: Privat

Die Bewohner des Altenheims im Horst-Salzmann-Zentrum genossen den Ausflug. Foto: Privat

Neuperlach · Häufig war FFHSZ-Vorstandsmitglied Anita Sauer zu Besuch bei Ellen Reuter im Altenheim des Horst-Salzmann-Zentrums. Immer wieder musste sie ihr von ihren letzten Konzert- und Theaterbesuchen berichten. »Ich sitze ja im Rollstuhl und werde das niemals mehr erleben können«, klagte Frau Reuter.

Anita Sauer ließ das keine Ruhe. Endlose Telefonate führte sie und nahm schließlich Kontakt mit der Stiftungsverwaltung des Münchner Sozialreferats auf. Dort werden inzwischen mehr als 150 Stiftungen mit sozialem Zweck betreut, wobei eine der Stiftungen sogar ihren Ursprung im 13. Jahrhundert hat.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

Da Zuschüsse aber nur an Einrichtungen der Altenhilfe gewährt werden können, beantragte das Horst-Salzmann-Zentrum die Finanzierung eines kulturellen Highlights für einige seiner Bewohner. Die Emma Heilmaier–Stiftung, die Altenhilfeeinrichtungen und deren Bewohner zur Beschaffung von Gegenständen unterstützt, die den Altenheimbewohnern allgemein zu Gute kommen, war schließlich gerne bereit, einen Besuch der Aufführung von Tschaikowskys Dornröschen durch das Russische Nationalballett in der Philharmonie zu finanzieren. Ein solches Anliegen war bisher an diese Stiftung auch noch nicht herangetragen worden. Über München-Musik waren zudem Sonderpreise für die Eintrittskarten ausgehandelt worden. So machten sich dann am Nachmittag des 1. November vier Rollstuhlfahrer mit einem Rollstuhltaxi und zwei Rollator-Geher sowie die notwendigen Begleitpersonen und Pflegekräfte in einem Sammeltaxi auf, um im Gasteig Dornröschen zu erleben.

Mit 102 Jahren nicht zu alt fürs Theater

Alle waren begeistert und beeindruckt von der in höchster technischen Perfektion und Eleganz vorgetragenen Tanzvorstellung. Die einzelnen Szenen wurden im voraus humorvoll von einer Sprecherin kommentiert und erklärt, so dass man dem Geschehen gut folgen konnte. Es war auch faszinierend zu sehen, wie verzaubert und rege die alten Menschen waren. Rosa Neumaier war mit ihren 102 Jahren die älteste und bewies damit, dass man auch im hohen Alter noch mit geistigem Interesse an kulturellen Ereignissen seine Freude hat.

Gelungener Ausklang

Nach der Vorstellung trafen sich alle zu einem Abendessen im Restaurant des nahe gelegenen Hilton-Hotels, wo ein Sonderpreis mit freien Getränken gewährt wurde. HSZ-Sozialdienstleiterin Marion Klare ergriff die Gelegenheit, um sich bei allen Teilnehmern fürs Mitmachen und insbesondere Anita Sauer für die Idee und die Organisation zu bedanken. Der Dank galt natürlich auch der Emma Heilmaier-Stiftung, München-Musik und dem Hilton-Hotel. Bei Applaus wurde mit einem Wunsch für eine Wiederholung zugestimmt.

Artikel vom 10.11.2010
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