Südpolstation muss bei Planungen einsparen

Neuperlach · »Nur« 300.000 Euro zu teuer

Die Südpolstation in Neuperlach Süd ist wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit.	Foto: aha

Die Südpolstation in Neuperlach Süd ist wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit. Foto: aha

Neuperlach · Wie berichtet muss der dringend erforderliche Neubau der Jugendfreizeitstätte Südpolstation billiger werden. Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss im Stadtrat (KJHA) hatte im September die Entscheidung über das Projekt vertagt, weil es eine Million zu teuer ist.

Das sorgte für Aufregung bei den Betroffenen und im Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf Perlach, die sogar um den Bestand der Freizeitstätte bangen. Wie sich inzwischen herausstellte, wurden bei der KJHA-Sitzung zwei Kostenangaben unterschiedlichen Inhalts miteinander verglichen: Waren im Grundsatzbeschluss von Oktober 2009 die Kosten mit 3,25 Millionen Euro angesetzt, betragen die aktualisierten Projektkosten nach Vorplanung 4,18 Millionen Euro. Allerdings sind in den 4,18 Millionen die Risikoreserve (620.000 Euro) und die Photovoltaikanlage enthalten, im anderen Betrag nicht. Somit beträgt die tatsächliche Kostensteigerung »nur« etwa 300.000 Euro.

Ein einsparbarer Betrag? »Wir sind kompromissbereit, aber ich weiß nicht, was wir wo sparen sollen«, sagte die Leiterin der Jugendfreizeitstätte, Ivana Viazzi. »Es wird so viel Arbeit zu schauen, wo wir 300.000 Euro sparen können, dass ich fürchte, die Suche danach wird teurer als die Einsparung. Man kann vielleicht vorhandene Geräte weiter verwenden oder statt zwei Besprechungsräumen nur einen machen«, erklärt sie, will aber abwarten, was das Baureferat dazu sagt. Gegenüber der BA-Vorsitzenden Marina Achhammer hatte Viazzi noch Einsparmöglichkeiten unter anderem bei den Außenanlagen genannt, wie Achhammer bestätigt.

Was man wie einsparen kann, muss geprüft werden. Die CSU- und die SPD-Fraktionen im BA 16 fordern einmütig die sofortige Wiederaufnahme der Planungen für die Südpolstation und die schnellstmögliche Durchführung. Wenn gespart werden muss, dann dürfe das nicht auf Kosten des Programmangebots geschehen. Zumal das auf Jugendliche ausgeweitet werden soll und auch den Stadtteil Waldperlach mitversorgen soll. »Mit diesem Argument wurde bislang immer eine eigene Jugend-Einrichtung für Waldperlach abgelehnt«, betont SPD-Sprecher Günther Dichtl.

Keine Einschnitte

»Einschnitte im Leistungsprogramm können und werden weder die Betroffenen noch der BA akzeptieren«, stellte Werner Ruf, Sprecher der CSU-Fraktion, klar. Es seien unterschiedliche Kostenansätze miteinander verglichen worden. Das müsse korrigiert werden, »alles andere wäre ein Taschenspielertrick«, auf den weder der Stadtrat, noch der BA, noch die Bürger reinfallen sollten, sagt Ruf. Der Ersatzbau werde dringend gebraucht und müsse billiger werden. »Dann geht die entsprechende Beschlussvorlage im Januar im KJHA durch«, ist sich Stadträtin Birgit Volk sicher und betont: »Die Südpolstation ist auf keinen Fall gestorben!« A. Boschert

Artikel vom 08.11.2010
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