Polizeioberrat Ludwig Schmöller informiert

Giesing/Harlaching · Positiver Sicherheitsreport

Giesing/Harlaching · »Der Sicherheitsreport für den 18. Stadtbezirk Untergiesing-Harlaching ist ja eigentlich immer eine eher knappe Angelegenheit«, freute sich Polizeioberrat Ludwig Schmöller als Chef der örtlichen Polizeiinspekton 23 Giesing auch bei der letzten Bürgerversammlung einmal mehr über vorwiegend gute Zahlen.

Weniger Delikte zu verzeichnen

»Nur noch« 4.743 Delikte verzeichnete seine Dienststelle im abgelaufenen »Geschäftsjahr« im Gesamtbereich stadtteilübergreifend – und damit erfreuliche 347 Straftaten weniger als noch vor Jahresfrist. Insgesamt gestalten sich die Münchner Werte mit 7.520 Straftaten pro 100.000 Einwohner für eine Großstadt diesen Zuschnitts weiterhin positiv. Allein auf den 18. Stadtbezirk entfallen gar »nur« 3.766 Straftaten (auf 100.000 Einwohner gerechnet) und damit nur rund die Hälfte im gesamt städtischen Vergleich.

Leider mehr Rohheitsdelikte

Doch trotz starker Rückgänge in manchen Deliktsbereichen wie im Bereich der Straßenkriminalität (minus 6,8 Prozent) oder bei schweren Diebstählen (minus 14,6) sowie rund um das Kfz (sogar minus 21,6 Prozent): »Es gibt auch Entwicklungen, die wir mit Sorge betrachten«, analysierte Schmöller. »Denn die Zahlen im Bereich der Gewaltkriminalität stiegen von 54 auf 77 Straftaten im vergangenen Jahr um deutliche 42,6 Prozent an.« Ähnlich negativ gestalten sich auch die Deliktziffern laut Schmöller bei den sogenannten »Rohheitsdelikten«. Zu den Rohheitsdelikten zählt die Polizei Raubstraftaten, Körperverletzungen und Straftaten gegen die persönliche Freiheit. »Hier haben wir einen Anstieg von 47 Straftaten auf aktuell 340 zu verzeichnen.«

Mit speziellen Einsatzkonzepten reagiere seine Dienststelle auf diese Entwicklung, versicherte der örtliche Sheriff. Zudem setzt er auf eine enge Zusammenarbeit mit den Bürgern. »Dieses gemeinsam mit Ihnen ist mir ausgesprochen wichtig«, unterstrich er. »Wir brauchen ihre wichtigen Hinweise bei verdächtigen Wahrnehmungen – scheuen Sie sich also nicht, die Telefonnummer 110 anzurufen«, bestärkte Schmöller das bürgerliche Mitwirken.

Mehr illegale Isarpartys

»Eine Ausweitung der Eventkultur im Isarbereich« hätten seine Beamten im letzten Jahr besonders ausgemacht, bilanzierte der oberste Sicherheitswächter im Quartier. Allein vier illegale Isarbrückenpartys hätten seine Mitarbeiter »mit erheblichem Kräfteaufwand aufgelöst«.

»Restriktiv« wolle man auch bei der Eventkultur entlang des Stadtflusses bleiben – schließlich handele es sich hier um ein Landschaftsschutzgebiet besonderen Zuschnittes.

Dagegen bereitete der Fußball den Schmöllerschen Einsatzkräften in der letzten Zwölf-Monateperiode offenbar weniger Kopfzerbrechen. Das Festprogramm zum 150. Wiegenfest des TSV 1860 am 24. Juli diesen Jahres inklusive dem Freundschaftspiel gegen Borussia Dortmund mit rund 12.000 Zuschauern sei »nahezu problemlos verlaufen«, lobte der Polizeichef auch die Organisatoren. Auch die Lichterkette mit 600 Fans im Mai für eine Rückkehr der »Löwen« in die Traditionsarena an der Grünwalder Straße sei »im Großen und Ganzen gut verlaufen«.

Weniger Verkehrs­unfälle zu beklagen

Stolz zeigte sich Schmöller mit Blick auf die stark rückläufige Zahl an Verkehrsunfällen. Im Zeitraum zwischen dem 1. Oktober 2009 und dem 30. September diesen Jahres seien die Unfallzahlen im Vergleich zum Vorzeitraum für den Bereich der Polizeiinspektion 23 betrachtet um stolze 9,7 Prozent auf 1.687 Verkehrsunfälle zurückgegangen. »Es scheint, als ob uns der seit langer Zeit angestrebte Durchbruch endlich gelungen wäre«, freute sich der Polizeioberrat. Noch mehr Freude verursacht dabei der Blick auf die Verletztenzahlen: »Die Zahl von Unfällen mit Personenschäden reduzierte sich im gleichen Zeitraum um fast 30 Prozent auf aktuell 188 Fälle«, so Schmöller. Auch habe kein Verkehrstoter im Bereich seiner Inspektion während der letzten zwölf Monate beklagt werden müssen.

Allerdings habe es drei Schulwegunfälle gegeben – »Glücklicherweise wurden die betroffenen Kinder aber nur leicht verletzt.« »Wir werden auch im kommenden Jahr darauf achten, dass die Sicherheit insgesamt passt«, versprach Schmöller zum Abschluss seines Vortrags.

Harald Hettich

Artikel vom 03.11.2010
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