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Haar richtet »Unterflur-Wertstoffinseln« ein
Haar · Müll verschwindet im Untergrund
An der Blumenstraße sind die Wertstoffinseln bereits seit 2005 im Boden versenkt. Foto: ikb
Haar · Zertrümmerte Glasflaschen, zerfetzte Kartonagen, zerknüllte Plastikkanister – vielerorts gleicht die Umgebung von Wertstoffinseln, im Verwaltungsjargon WSI abgekürzt, einer Müllhalde. Immer öfter verwechseln gedankenlose Mitbürger das Areal rund um die Container mit einer kostenlosen Deponie.
Auch in Haar ist das stellenweise der Fall. Dagegen geht die Kommune vor, und zwar mit so genannten Unterflur-WSI, unter die Erde versenkte Behälter. Die Einrichtung ist teuer, pro Six-Pack für Weiß-, Grün- und Braunglas sowie für Papierabfälle entstehen rund 40.000 Euro Kosten einschließlich Tiefbauarbeiten. Eine weitere »Keller-Container-Anlage« wird nächstes Jahr in der Brunnerstraße gebaut. Dies beschlossen jetzt die Kommunalvertreter einstimmig.
Bereits vor sechs Jahren wurde in der Gemeinde an der Seidlstraße die erste Unterflur-WSI eingerichtet. Bis dato sind nunmehr fünf Anlagen realisiert worden – an der Blumenstraße, Am See, an der Nördlichen Leib- und heuer an der Rechnerstraße. Aus Kostengründen kamen die Kästen bislang ausschließlich dann unter den Boden, wenn die »erheblichen Investitionen«, so Bürgermeister Helmut Dworzak, »zu einem wesentlichen Teil durch einen Bauträger getragen wurden«. Auf Initiative von Umweltreferent Michael von Ferrari will die Verwaltung – »aufgrund der guten Erfahrungen mit den unter die Erde verlegten Containern in punkto Sauberkeit und deutlich verringerten Emissionen« – ab 2011 Jahr für Jahr gut genutzte, aber problematische WSI unterirdisch verlegen, so es die Haushaltslage zulässt. Laut Dworzak muss die Kommune aber »die Investitionen allein schultern, weil derzeit kein Investor in Sicht ist, der neue Unterflur-WSI mitfinanzieren könnte«. Hinzu kommt der finanzielle Aufwand für Wartung, Reinigung sowie ab und an für Reparaturen.
Insbesondere Inseln, die nahe an Durchgangsstraßen wie der B471 liegen und bei denen der Verschmutzungsgrad besonders hoch ist, sollen in Zukunft versenkt werden, wobei die Behälter pro Glassparte drei Kubikmeter, die Behälter für Papier, Pappe und Kartonagen jeweils fünf Kubikmeter fassen. Auf dem Langfristplan zur Umrüstung stehen nach der Anlage in der Brunnerstraße die Blocks an der Forsthaus-, Ludwig-van-Beethoven- und Gronsdorfer Straße.
Ikb
Artikel vom 03.11.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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