Film über die Arbeit der »Work and Box Company«

Taufkirchen · Das Jahr der Entscheidung

In der DVD »Friedensschlag« wird von der Arbeit der »Work and Box Company« berichtet. Foto: VA

In der DVD »Friedensschlag« wird von der Arbeit der »Work and Box Company« berichtet. Foto: VA

Taufkirchen · Der Film »Friedensschlag - Das Jahr der Entscheidung« setzt dem hilflosen Ruf nach mehr Härte bei Jugendgewalt einen »radikal anderen Ansatz entgegen«, sagen die Produzenten.

Die Jury war begeistert und zeichnete ihn mit dem Deutschen Kamerapreis in der Kategorie Dokumentarfilm aus. Ab sofort ist das Werk als DVD im Handel erhältlich (18,99 Euro, FSK ab 12 Jahren). Dies ist auch der Start der Präventionskampagne »Frieden an den Schulen« an fünf bayerischen Bildungseinrichtungen.

Die Geschichte über die Work and Box Company in Taufkirchen soll Schülern, Lehrern und Eltern Mut zur Veränderung geben. Träger ist die gemeinnützige Organisation »hand in«. Ziel der Kampagne ist es, eine friedliche Schule aufzubauen, in der jeder Wertschätzung erfährt und gibt. »hand in« holt seit 2003 mit der Work and Box Company mehrfach straffällige Jugendliche zurück in die Gesellschaft.

Gerardo Milsztein dokumentiert in seinem Film »Friedensschlag«, der unter anderem auf der Berlinale 2010 gezeigt wurde, die Geschichte fünf solcher scheinbar verlorener Jugendlicher. Sie werden vor die Wahl gestellt: entweder die bedingungslose Teilnahme an der »hand in« Maßnahme oder Gefängnis. Damit bekommen sie eine letzte Chance, Resignation und Gewalt zu überwinden. Die Trainer von »hand in« schauen diesen Film gemeinsam mit Lehrern, Eltern und Schülern an.

Im Anschluss findet ein moderiertes Gespräch statt. Die Teilnehmer können über ihre Erfahrungen an der eigenen Schule sprechen. Die Maßnahme soll vor allem Schüler einbinden, die in der Schule und im Leben nicht zurechtkommen.

Aber es wird nicht nur Schülern geholfen: Auch Lehrer und Eltern können neue Methoden im Umgang mit schwer erreichbaren Kindern und Jugendlichen kennen lernen. »Frieden an den Schulen« baut in vier Phasen ein internes Selbsthilfe- Netzwerk auf. Nach der Filmvorführung werden in Initialworkshops die Probleme an der Schule und mögliche Lösungsansätze ermittelt. Dann folgt unter der Leitung von »hand in« die eigentliche Durchführung.

Dazu stehen zwölf Module zur Verfügung, zum Beispiel Aufbau von Krisenteams, Klassenberatungen, therapeutisches Boxen oder intensive Einzelbegleitung von Schülern mit Familienarbeit. In einer Begleitung über weitere sechs Monate wird unter anderem durch Aufsicht und Interviews sichergestellt, dass die neuen Strukturen umgesetzt werden. Bis Ende 2011 soll »Frieden an den Schulen« in Bayern 34 Bildungseinrichtungen und mehr als 3.000 Schüler erreichen.

Artikel vom 20.10.2010
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