Gesprächskonzert mit Adolph Kurt Böhm

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Musik im Pfarrsaal

Mit Adolph Kurt Böhm wird die Reihe »Musik im Pfarrsaal« eröffnet. Foto: Veranstalter

Mit Adolph Kurt Böhm wird die Reihe »Musik im Pfarrsaal« eröffnet. Foto: Veranstalter

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Mit einem außergewöhnlichen Ereignis beginnt die neue Konzertsaison »Musik im Pfarrsaal« am Sonntag, 24. Oktober, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal Mariä Geburt, Höhenkirchen, Schulstraße 1, mit Florian Prey, Bariton, Felix Chougrani, Cello, Bernhard Willer, Klavier und Komponisten und Pianisten Adolph Kurt Böhm.

Dessen faszinierende Lebensgeschichte erzählte ein Film aus der Reihe »Lebenslinien«, der auch dem Abend den Namen gibt.

Böhm wurde 1926 in Oberfranken als Sohn eines jüdischen Korbmöbelfabrikanten und einer katholischen Murnauerin geboren. Nach 1933 kommt der Vater ins KZ Dachau, die Mutter erreicht aber über den Bamberger Erzbischof Ritter die Freilassung. Ende 1933 emigrieren die Eltern mit den beiden Söhnen nach Paris. Der Vater flieht vor der Gestapo in die Schweiz, die Mutter fristet mit den Söhnen ein Hungerdasein, trotzdem verstecken und versorgen sie heimlich Juden. Schließlich bringt eine reiche Tante Hilfe. Böhm studiert an der Pariser Kunstakademie und erhält Klavierunterricht bei namhaften Lehrern. Mit 17 Jahren beginnt er, für bedrohte Juden Ausweispapiere und Lebensmittelkarten zu fälschen. Schließlich wird die Musik für Böhms Lebensweg beherrschend. In den 1950er-Jahren ist er ein gefragter Begleiter von Pariser Chansonniers. Eine lebenslang währende Freundschaft entsteht mit Michel Serrault und mit dem ungarischen Meisterpianisten György Cziffra, der Böhms Musikwerk prägt. Böhm wurde mit dem Bundesverdienstkreuz und durch den Staat Israel mit dem Ehrentitel »Gerechter unter den Völkern« ausgezeichnet. Seit 1985 lebt er in Murnau.

Bei dem Gesprächskonzert wird sich Adolf Karl Gottwald mit Böhm über dessen Leben unterhalten. Dazu bieten der hervorragende französische Cellist Felix Chougrani und der in der Gemeinde als Pianist und Dirigent bestens bekannte Bernhard Willer eigens für Höhenkirchen eingerichtete Lieder und Cellokompositionen von Böhm ­– romantische, zeitlose, sehr melodiöse Musik in der Tradition von Schubert, Liszt und Chopin sowie dem Geist der Belle Époque. Den Abend ergänzen Werke französischer Komponisten wie C. Saint-Saens. Mit von der Partie ist auch Florian Prey, Bariton, der Sohn von Hermann Prey.

Vorverkauf bei Schreibwaren Squarra und Schachterl, Karten zu 10 Euro (ermäßigt 7 Euro). Abendkasse und Einlass: 19 Uhr.

Kartenreservierung für Auswärtige unter Telefon 0 81 02/42 38.

Artikel vom 20.10.2010
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