Saison-Auftakt der Volksbühne Neubiberg-Ottobrunn

Waldperlach · Der verkaufte Großvater

Donnernder Applaus, laute Bravo-Rufe. Die Besucher waren von der Inszenierung begeistert.	Foto: Privat

Donnernder Applaus, laute Bravo-Rufe. Die Besucher waren von der Inszenierung begeistert. Foto: Privat

Waldperlach · Anton Hamiks Volkstheater-Klassiker »Der verkaufte Großvater« ist ein Muss für jede bayerische Bühne. In der Bearbeitung von Franz-Xaver Kroetz und unter der Regie von Barbara Otten erweist sich diese »bäuerliche Groteske« nun als idealer Startschuss zur neuen Saison der Volksbühne Neubiberg-Ottobrunn.

Die Zuschauer am ausverkauften Premieren-Wochenende im Waldperlacher Leiberheim amüsierten sich prächtig und belohnten die schmissige Inszenierung mit viel Applaus und lauten Bravo-Rufen.

Auf den ersten Blick mag die Geschichte ein bisserl hanebüchen anmuten: Der in finanziellen Schwierigkeiten befindliche Kreithofer verkauft seinen leibhaftigen Schwiegervater, um die fällige Hypothek auf seinen Hof bezahlen zu können. Für den Käufer, den hinterkünftigen Haslinger-Bauern, ist der Großvater nämlich eine scheinbar lohnende Investition in die Zukunft, soll der Alte doch angeblich zwei Häuser haben, die es zu erschleichen gilt.

Der Großvater selber ist dem windigen Spekulanten aber mindestens ebenbürtig. Seine vermeintliche Hinterlassenschaft setzt er für sich absolut gewinnbringend ein und lässt sich im Hause seines neuen »Besitzers« nach Strich und Faden verwöhnen. Und auch sein Schwiegersohn mischt bald mit im Reigen der windigen Geschäftemacher: Als er vom bis dahin ungeahnten Reichtum des verschacherten Großvaters erfährt, setzt er alles daran, ihn wieder zurückzukaufen.

Herrlich anzuschauen, wie sich Volksbühnen-Bösewicht Ludwig Möckl als der vermeintlich gerissene Haslinger und Ralf Hiltwein in der Rolle des glücklosen Kreithofer auf der Bühne duellieren.

Natürlich geht’s, wie in jedem echten Bauernstück, auch um Gefühle. Ausgerechnet die Kinder der am Großvater-Deal Beteiligten verlieben sich ineinander. Susi Schmid als Magd beim Kreithofer ist fast allein das Eintrittsgeld wert: witzig, aber nicht auf die plumpe Art und mit einer grandiosen Bühnen-Präsenz. Bliebe noch der Titelheld, der Großvater: Horst Weinmann gibt den ewigen Lausbuben mit viel Tiefgang und heimst verdientermaßen einen donnernden Applaus ein.

Restkarten für die Veranstaltungen am kommenden Wochenende gibt es unter Telefon 6 09 88 30 oder per E-Mail an: karten@volksbuehne-neubiberg-ottobrunn.de

Artikel vom 13.10.2010
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