Preise an der Welfenstraße entwickeln sich marktkonform

Haidhausen · Mieten bleiben hoch

Großes Angebot – kleiner Preis, das gilt nicht bei einem begehrten Stadtteil wie Haidhausen. An der Welfenstraße entstehen 500 neue Wohnungen.	Foto: js

Großes Angebot – kleiner Preis, das gilt nicht bei einem begehrten Stadtteil wie Haidhausen. An der Welfenstraße entstehen 500 neue Wohnungen. Foto: js

Haidhausen · Rund 500 neue Wohnungen sollen bis Ende 2012 in der Welfenstraße entstehen. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Dennoch zeichnet sich in Haidhausen keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt ab. Aufgrund der großen Nachfrage haben die Preise für die Objekte nicht wie vom Bezirksausschuss gehofft nachgegeben.

An der Welfenstraße sind fünf- und sechsgeschossige Gebäude mit insgesamt 500 Wohnungen in der Größe von zwei bis fünf Zimmern geplant. Mehr als 100 der Objekte werden im München-Modell angeboten, bei dem die Stadt Zuschüsse vergibt, sich der Eigentümer jedoch verpflichten muss, die Wohnungen entweder günstig zu verkaufen oder zu einem Preis von 8,50 Euro pro Quadratmeter an Bürger mit niedrigen oder mittleren Einkommen zu vermieten.

»Ursprünglich sollten auch die Wohnungen auf dem freien Markt zu relativ günstigen Preisen angeboten werden«, sagt Adelheid Dietz-Will (SPD), Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5). »Das hätte vielleicht zur Folge gehabt, dass die Mieten im Viertel insgesamt sinken.«, so hoffte sie.

Zum Vergleich ein paar Zahlen aus anderen Münchner Stadtteilen: Am teuersten wohnt es sich in der Altstadt und im Lehel zu einem Quadratmeterpreis von mehr als 15 Euro. Kleinere Wohnungen bis 40 Quadratmeter kosten im Lehel sogar 17,78 Euro. Wer lieber in der Isar-, Ludwigs- und Maxvorstadt oder in Schwabing residiert, kommt nicht unter 13 Euro weg. Am preisgünstigsten sind Ramersdorf (10,13 Euro) und Feldmoching/Hasenbergl (10,24 Euro).

Monika Schmid-Balzert, Sprecherin des Mietervereins München, wundert die Preisentwicklung nicht. »Natürlich sind 500 neue Wohnungen sehr viel«, räumt sie ein. Bei einem begehrten Stadtteil wie Haidhausen reiche dies jedoch nicht aus: »Das Prinzip je mehr Angebot, desto niedriger der Preis, greift bei solchen Vierteln nicht.« Auch Michael Hardi, Sprecher des Planungsreferats, erklärt: »So ist die Marktwirtschaft.« Zwar versuche die Stadt, den Mietexplosionen mit Projekten wie dem München-Modell entgegenzuwirken, jedoch gelinge dies nur zum Teil.

Nicht perfekt saniert und daher günstig

Allerdings gibt es sie noch, die günstigen Wohnungen in Haidhausen. Obwohl der gängige Preis zwischen 12,80 Euro und 14,30 Euro pro Quadratmeter liegt, vermietet etwa Ingeborg Brückl ihre Objekte für 10 Euro pro Quadratmeter. Ihre beiden Mietshäuser in der Sedan- und der Wolfgangstraße hat sie von ihrer Mutter geerbt. Allerdings räumt sie ein: »Perfekt saniert sind meine Wohnungen nicht.« Geheizt wird dort noch mit Gasöfen: »Wenn ich Zentralheizungen einbauen lassen würde, müsste auch ich natürlich die Mieten erhöhen.« Julia Stark

Artikel vom 28.09.2010
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