Warum der Anfang noch nicht das Ende ist • Kommentar von Alfons Seeler

Nur keine Panik auf der Titanic

Der Löwe – am Ende obenauf?

Der Löwe – am Ende obenauf?

Die Löwen haben bisher drei Spiele in der Zweiten Bundesliga absolviert. Ergebnis ihres sportlich nicht einfachen Auftaktprogramms: eine Partie gewonnen, zwei verloren – Tabellenplatz 10. Schlimm? Wirft man einen Blick in den Münchner Blätterwald und diverse Fanforen scheint das sportliche Scheitern der Weiß-Blauen nach der Niederlage in Duisburg bereits ausgemachte Sache zu sein. Ein Wehklagen, Heulen und Zähneknirschen, als wäre nicht der dritte, sondern der 30. Spieltag vorüber.

Wie albern diese defätistische Haltung ist, wird deutlich, wenn man eine Etage höher blickt. Auch in der Ersten Bundesliga ist die laufende Saison gerade mal drei Spieltage alt. Noch ohne einen einzigen Punkt und mit minus fünf und minus vier Toren auf den direkten Abstiegsrängen: der VfB Stuttgart und der FC Schalke 04. Auf dem Relegationsplatz und damit drittletzter: der VfL Wolfsburg. Das finanzkräftige VW-Konzernteam steht mit null Punkten und minus vier Toren da. Wetten, dass das nicht so bleibt? Auch wird der FC Bayern die Saison kaum mit negativem Torverhältnis auf Rang Elf abschließen – aktuell steht er aber genau dort. Dann wäre da noch die Sache mit der Deutschen Meisterschaft: aller Wahrscheinlichkeit nach wird sie nicht an den derzeit ungeschlagenen Tabellenführer TSG Hoffenheim gehen. Genau so wenig, wie der zweite deutsche Champions League-Teilnehmer am Ende der Saison FSV Mainz 05 heißen wird. Die Europa League-Startplätze werden – auch wenn es ihnen vielleicht zu wünschen wäre – am Saisonschluss eher nicht Hannover 96 und der 1. FC Kaiserslautern innehaben. Nach dem dritten Spieltag hätten sie das Ziel aber erreicht und damit äußerst namhafte und teure Konkurrenz auf die Plätze verwiesen.

Was sagt uns also eine Tabelle nach dem dritten Spieltag? Gar nix! Wann lässt sich eine erste Tendenz ablesen? Nach dem zehnten Spieltag, sagen Experten. Etwas mehr Mut und Optimismus in sportlichen Dingen täte dem Löwenumfeld gut. Die Saison ist noch lang. Da bleibt nach der Winterpause immer noch genug Zeit für eine ausgewachsene Löwen-Depression. Blöd, wenn man vorher schon seinen ganzen Gefühlsvorrat verjammert hat.

Artikel vom 16.09.2010
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