Skulpturen und Fotografien von Christian Hinz

Ismaning · Naturbelassen und manipuliert

Stein ist der wichtigste Werkstoff des Künstlers Christian Hinz.	Foto: Privat

Stein ist der wichtigste Werkstoff des Künstlers Christian Hinz. Foto: Privat

Ismaning · Mit zirka 40 Skulpturen und rund 35 Fotoarbeiten zeigt das Kallmann-Museum in Ismaning vom 24. September bis 21. November eine umfassende Werkschau des Münchner Künstlers Christian Hinz. Wichtigster Werkstoff des Bildhauers ist der Stein.

Seine Skulpturen erinnern an Werke der konkreten Kunst und haben häufig die Anmutung von Architektur. Christian Hinz spielt mit architektonischen Grundmustern wie Fassadenanordnungen, Reihungen oder Fensteröffnungen. Gebäude wie Türme oder Brücken verwandelt er in modifizierter Form zu Kunstobjekten. Das moderne Stadtbild, Bauwerke, seltener auch Formen aus der Technik, sind die Quellen seiner Gestaltung.

Die bereits vorgegebene Form des Steins und die Beschaffenheit des Materials beeinflussen den Entstehungsprozess und die Art des Kunstwerks. Sie bestimmen den Wechsel von Volumen und Öffnung, von Spaltung oder Schichtung, von den naturbelassenen zu den bearbeiteten Teilen. Neben seinen plastischen Objekten spielt die Fotografie eine ergänzende, zunehmend bedeutende Rolle im Schaffen des Künstlers.

Ihr Hauptthema ist ebenfalls die Architektur. Erste Fotoarbeiten entstanden 1997 in Japan, weitere bei Aufenthalten in New York und in Barcelona. Die neuesten Fotoarbeiten zeigen Orte im Abriss und Umbau in München. Christian Hinz ist kein Fotograf, der die Realität abbildet – er steigert die Realität durch digitale Manipulation. So entstehen Ansichten von architektonischen Ensembles in schmalen Panoramen oder urbane Orte im Verfall als Dokumente der ständigen Veränderung. Mit den Mitteln der Verfremdung, Verdichtung und Wiederholung gelingen ihm außergewöhnliche Bilder, in denen sich Nähe und kühle Sachlichkeit zu eindrucksvollen Kompositionen verbinden. Christian Hinz ist in Birkenfeld an der Nahe geboren. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Eduardo Paolozzi. In Japan nahm er über Jahre an Steinbildhauersymposien teil. Für ein Jahr war er Stipendiat des DAAD an der Tokyo National University of Fine Arts and Music. Christian Hinz lebt und arbeitet freischaffend in München.

Viele seiner Skulpturen befinden sich in Japan und in Deutschland im öffentlichen Raum, so zum Beispiel vor dem Europäischen Patentamt in München und dem Kallmann-Museum in Ismaning, Schlossstraße 3b. Die Öffnungszeiten sind täglich, außer Montag, 14.30 bis 17.00 Uhr.

Artikel vom 15.09.2010
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