Taufkirchen · »Lernort Bauernhof«

Die Kinder aus dem Münchner Umland sollen auf dem Laubhart-Hof in Taufkirchen das Leben auf dem Bauernhof kennenlernen. Foto: Privat

Taufkirchen · »Es ist eigentlich unglaublich, aber viele Kinder wissen gar nicht, woher die Lebensmittel herstammen, die sie essen«, erklärt Hedi Laubhart kopfschüttelnd. Gemeinsam mit ihrer Familie bewirtschaftet sie den Laubhart-Hof an der Tegernseer Landstraße 80, der sich seit 1937 in Familienbesitz befindet.

Immer wieder hat sie Schul- und Kindergartenklassen bei sich auf dem Hof zu Besuch, wo es neben Ackerbau auch eine Vielzahl an Tieren, angefangen von Milchkühen über Schweine bis hin zum Hasen zu bestaunen gibt. Auch das schon traditionelle Hoffest, das am kommenden Wochenende, 11./12. September, wieder stattfindet, ist ein Anziehungspunkt vor allem für Familien, die auch mal unter Aufsicht eine Kuh streicheln dürfen oder mithelfen, wenn Lebensmittel hergestellt werden. »Die Kinder sind immer mit Begeisterung bei der Sache«, freut sich die engagierte Landwirtin. Klar, dass die selbst hergestellten oder verarbeiteten Lebensmittel auch besonders gut schmecken. »Die letzte Schulklasse hat fast 25 Kilo Kartoffeln verputzt, und die waren nicht einmal frittiert und es gab sie auch ohne Ketchup«, verrät sie schmunzelnd.

Aus diesen vielen positiven Begegnungen heraus ist die Idee entstanden, aus dem landwirtschaftlichen Betrieb einen »Lernort Bauernhof« zu gestalten. Unter dem Titel: »Die Kuh macht muu und was weißt du«, will sie ihr Projekt möglichst bald starten. Einen Vorgeschmack von dem umfassenden Programm, das sie sich für die Kinder ausgedacht hat, kann man beim Hoffest am Wochenende bekommen, denn dort wird es unter dem gleichen Titel einen Lern-Parcours für Kinder geben. Die Kinder sollen bei ihrem Besuch auf dem Bauernhof beim Melken zusehen dürfen, und dabei lernen, dass die Milch nicht aus dem Karton kommt, dass Hühner Eier legen und dass diese unterschiedlich groß sind, dass Kartoffeln in der Erde wachsen und sehr schmackhaft sein können, auch wenn sie nicht vorher zu Chips verarbeitet worden sind. »Die Kinder, die bisher bei uns waren, waren alle mit Feuereifer dabei«, berichtete Hedi Laubhart weiter.

Um das Projekt aber im größeren Umfang zu realisieren braucht es noch Sponsoren, denn um den Kindern eine bestmögliche Betreuung anbieten zu können, werden weitere Arbeitskräfte benötigt. Hedi Laubhart will unter anderem für die Kinder Hochbeete im Garten anlegen, damit die Kinder leichter verfolgen können, wie Gemüse angebaut und geerntet wird. Aber nicht nur schauen sollen die Kinder dürfen, sondern auch schmecken und mithelfen. Zum umfassenden Programm, das »die Kuh macht muu« den Kindern bieten soll, gehört es auch, Lebensmittel zu verarbeiten und natürlich auch, sie zu essen. »Wir können beispielsweise Nudeln selber machen, so wie wir das am kommenden Wochenende auch beim Hoffest machen werden. Auch die gemeinsame Herstellung von Mozzarella ist möglich«, so die engagierte Bäuerin. Ein »Bauernhof-Kino« mit Lehrfilmen über das Leben auf dem Hof soll das Programm abrunden.

Wer mehr über den Lernort Bauernhof wissen möchte, eine Schulklasse anmelden oder gar als Sponsor tätigt werden will, der kann sich mit Hedi Laubhart unter der E-Mail info@die-Kuh-macht-muu.de in Verbindung setzen. Beim Hoffest kann man sich aber nicht nur über das Projekt informieren, sondern auch verschiedenen Handwerkern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Besonders freut sich Hedi Laubhart darüber, dass es beim Hoffest auch einen tollen Preis am kommenden Wochenende (Samstag, 10 bis 18 Uhr und Sonntag, 11 bis 18 Uhr) zu gewinnen gibt, den man so nicht kaufen kann.

»In Zusammenarbeit mit dem BR verlosen wir eine Komparsenrolle in der Serie ›Dahoam is Dahoam‹. Als besondere Attraktion kann sich am Samstag, 11. September, um 11 Uhr von der Schauspielerin Brigitte Walbrunn, die die Rosi Kirchleitner in der Serie »Dahoam is Dahoam« spielt, ein Autogramm holen. Selbstverständlich ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt, zur Unterhaltung spielt eine Blaskapelle.

Artikel vom 07.09.2010
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