Justin-Rockola-Soforthilfe braucht dringend Spender

Harlaching · Prävention fördern

Gisela Rockola freut sich über prominente Unterstützer ihres Vereins wie Sybille Beckenbauer, braucht aber auch dringend neue Sponsoren.  Foto: Mühlberger

Gisela Rockola freut sich über prominente Unterstützer ihres Vereins wie Sybille Beckenbauer, braucht aber auch dringend neue Sponsoren. Foto: Mühlberger

Harlaching · Am Dienstag, 14. September, beginnt für die Schüler in München und im Münchner Landkreis wieder der Ernst des Lebens. An sieben Münchner Schulen, darunter der Willy-Brandt-Gesamtschule im Hasenbergl und der Werner-von-Siemens-Realschule in Neuperlach gibt es dank der Justin-Rockola-Soforthilfe auch ein Angebot, dass sich an alle Jugendliche wendet, die Probleme haben und alleine nicht weiter wissen.

Hier bietet eine Sozialpädagogin regelmäßige Sprechstunden an, damit die Jugendlichen einen Ansprechpartner vor Ort haben, mit denen sie ihre Alltagssorgen besprechen können. Dank dieser Hilfsangebote sinkt das Risiko für labile Jugendliche bei Schwierigkeiten ihren Trost in Alkohol oder Drogen zu suchen. »Das beste, was wir tun können ist Prävention«, betont Gisela Rockola, die Vorsitzende des im März 2000 gegründeten Vereins »Justin-Rockola Soforthilfe«, der seinen Sitz in Harlaching hat.

Seit dem Drogentod ihres damals 19-jährigen Sohnes Justin engagiert sich die Harlachingerin für suchtgefährdete Jugendliche. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Präventions-Projekt »Inside@School«. Der Verein trägt die Kosten für die Sozialpädagogen. Doch das Geld für die wichtige Maßnahme wird knapp, denn das Spendenaufkommen geht zurück, bedauert Gisela Rockola. Dabei sei die Arbeit so wichtig, sollen doch die Kinder vor einem möglichen Einstieg in die Drogenszene unbedingt bewahrt werden, denn wer erst einmal in den Drogensumpf geraten sei, komme da nur schwer wieder hinaus, so ihre Erfahrung. Bei dem Projekt »Inside@School« können die Kinder ihre Sorgen vor Ort besprechen, um Rat fragen und sich ihren Kummer von der Seele reden. »Die Sozialpädagogen unterliegen der Schweigepflicht. Die Kinder können also sicher sein, dass nichts nach außen dringt, wenn sie es nicht wollen. Auf Wunsch der Kinder sprechen die Sozialpädagogen aber auch mit den Eltern und den Lehrern«, erläutert Rockola das Prinzip.

Bei der Beratung hinsichtlich Suchtproblemen arbeitet die Justin-Rockola-Stiftung eng mit der Drogenberatungsstelle Condrobs zusammen. Aber auch mit anderen Beratungsstellen sei man eng vernetzt und könne die Kinder und Jugendlichen an kompetente Beratungsstellen weiter verweisen. So hätten die engagierten Sozialpädagogen an den Schulen eine Zunahme an Essstörungen festgestellt, berichtet Gisela Rockola erschüttert. Um die laufenden Kosten zu decken, ist die Stiftung dringend auf Spenden angewiesen. So fand kürzlich ein Benefiz-Turnier im Golfclub Straßlach statt, bei dem rund 20.000 Euro eingenommen wurden. Prominente Freunde und Förderer hat Gisela Rockola im Lauf der letzten Jahre gewinnen können. Mit von der Partie war in diesem Jahr auch wieder Sybille Beckenbauer, die Prinzessin von Sachsen-Weimar und Alexander-Klaus Stecher, der durch das Abendprogramm führte. Dank vieler Sponsoren konnte wieder einmal eine Tombola mit wertvollen Preisen bestückt werden, freut sich Rockola. Das Geld sichert den Unterhalt einer Schule für ein Jahr. »Wie wichtig die Arbeit vor Ort ist, zeigen uns die Gespräche mit den Lehrern der verschiedenen Schulen, die davon berichten, dass auch das allgemeine Sozialgefüge an den Schulen von unserer Arbeit profitiert«, berichtet Gisela Rockola weiter.

Die Gewissheit, dass ihre Arbeit junge Menschen in Not von dem Schicksal ihres Sohnes, der mit 19 Jahren seiner Drogensucht erlag, bewahren kann, lässt sie weiterkämpfen für die gute Sache. Wer mehr über die Arbeit der Justin-Rockola-Stiftung erfahren möchte, findet ­Infos unter www.justin-rockola-soforthilfe.de.

hw

Artikel vom 31.08.2010
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