Kunstprojekt und Treffpunkt neu an der Theresienhöhe

Ludwigsvorstadt · Landschaft zum Spielen

An der Theresienhöhe wurde der »Bahndeckel« zur Spiellandschaft umfunktioniert.  F.: QUIVID/Wilfried Petzi

An der Theresienhöhe wurde der »Bahndeckel« zur Spiellandschaft umfunktioniert. F.: QUIVID/Wilfried Petzi

Ludwigsvorstadt · Kinder haben am Quartiersplatz Theresienhöhe nun eine eigene Spiellandschaft. Kürzlich ist dort das Landschaftskunstwerk von Rosemarie Trockel, Architektin Catherine Venart und den Landschaftsarchitekten »Topotek 1« der Öffentlichkeit übergeben worden.

Die Spiellandschaft ist Teil des Kunstkonzeptes »1a Orte – Kunstprojekt Theresienhöhe«, das von einer Arbeitsgruppe der Münchner Kunstkommission für das Neubaugebiet Theresienhöhe entwickelt wurde. Für den dortigen 300 Meter langen »Bahndeckel«, der wegen der Statik keine Bebauung zulässt, wurde ein Wettbewerb ausgelobt, bei dem Künstler gemeinsam mit Landschaftsarchitekten im Team antraten. Das Team Trockel/Venart/Topotek1 hat 2002 den ersten Preis gewonnen. »Transporting Landscapes« lautet die Grundidee der Preisträger. Spielkisten transportieren Landschaftselemente und regen die Fantasie an. Auf abgegrenzten Flächen, die unterschiedlich genutzt werden können, ist die Spiellandschaft als Treffpunkt gedacht. Sie verbindet außerdem ein Netzwerk an Grünflächen rund um die Theresienwiese. Mit dem Quartiersplatz auf dem Bahndeckel nimmt ein weiterer Mosaikstein der »Baustelle Zukunft« an der Theresienhöhe Gestalt an. Seit 2000 hat die Stadt München als Eigentümerin des Geländes nach dem Umzug der Messe nach Riem, hier ein neues Quartier entwickelt. Die bespielbare Landschaftsskulptur umfasst rund 1,7 Hektar Fläche.

Die Stadt München will bei kommunalen Bauvorhaben zeitgenössische Kunst berücksichtigen. Bis zu 2 Prozent der Bauwerkskosten sind entsprechend den Richtlinien für Kunst anzusetzen. Bei städtischen Neubauten aller Art werden Künstler beteiligt. Auftraggeber ist in der Regel das Baureferat. Beraten wird es seit 1985 von der »Kommission für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum«, einem ehrenamtlichen Gremium, das mehrheitlich mit externen Kunstfachleuten besetzt ist. Diese werden auf Vorschlag des Bau- und Kulturreferats alle drei Jahre vom Stadtrat neu berufen. Weiterhin gehören dem Gremium Stadtratsmitglieder der großen Fraktionen an sowie ein freischaffender Architekt. Die jeweiligen Planer sind ebenfalls stimmberechtigte Mitglieder der Kommission. Die Geschäftsführung liegt beim Baureferat. Das Kunst-am-Bau-Programm der Stadt München hat seit 2001 auch einen Namen: »QUIVID – im öffentlichen Auftrag«.

QUIVID markiert eine Neuorientierung in der Arbeit der Kommission: Neben den eher architekturbezogenen Arbeiten konzentriert sie sich bei der Auswahl der Kunst verstärkt auf die durch Funktion und Nutzung bestimmte Spezifik der Orte. Oberstes Ziel bleibt, qualitativ hochwertige und innovative Kunst bei öffentlichen Bauvorhaben zu ermöglichen.

Artikel vom 25.08.2010
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