Beide Neuzugänge erweisen sich als Glücksgriff für die SpVgg

Unterhaching · Nygaard bricht den Hachinger Torbann

SpVgg-Manager Erich Meidert (Bildmitte) mit den beiden Neuzugängen Abdenour Anmachaibou und Tim Jerat (v. l.). Foto: Schunk

SpVgg-Manager Erich Meidert (Bildmitte) mit den beiden Neuzugängen Abdenour Anmachaibou und Tim Jerat (v. l.). Foto: Schunk

Unterhaching · Selten war die Bezeichnung Traum-Einstand treffender als am vergangenen Samstag um 14.02 Uhr im Sportpark Unterhaching. Gerade zwei Minuten waren in der Partie gegen Rot-Weiß Erfurt gespielt, als Marc Nygaard mutterseelenalleine vor dem Tor auftauchte, den Ball aus zehn Metern bedingungslos unter die Latte jagte und den 3:1-Sieg gegen die Thüringer einläutete. Der Bann war gebrochen – nach zuvor 360 Minuten ohne eigenen Torerfolg.

Vor wenigen Tagen erst verpflichtet, zeigte der Däne (sieben Länderspiele) sofort seine Klasse: Brillant in der Ballbehauptung, brandgefährlich im Abschluss. Zudem schafft er wichtige Räume für seine Mitspieler. Insbesondere Sturmkollege Mijo Tunjic, der in den ersten Spielen oftmals auf verlorenem Posten stand, profitierte von der Präsenz des Neuzugangs. »Ich kann von ihm noch viel lernen, er ist kaum vom Ball zu trennen, unglaublich stark«, schwärmte Tunjic, der in der 27. Minute per Kopfball zum 2:0 traf und in der 90. Minute nach einem Konter den 3:1-Endstand markierte. Die Verstärkungen (neben Nygaard wurden auch Tim Jerat, Dennis Mimm und Abdenour Amachaibou verpflichtet) haben sich sofort ausgezahlt: Haching spielte selbstbewusster, zielstrebiger – und offensiver. Auch Amachaibou unterstrich, weswegen er geholt wurde. Die ersten beiden Tore bereitete der 23-Jährige mit präzisen Flanken mustergültig vor und sorgte auf der rechten Außenbahn für jede Menge Gefahr. Aber: Obwohl Unterhaching das Spiel unter Kontrolle hatte und sogar noch höher hätte führen können (Nygaard und Tunjic scheiterten aussichtsreich), schlichen sich in der zweiten Halbzeit Unzulänglichkeiten ein.

Die Rot-Blauen verwalteten den Vorsprung nur noch und luden Erfurt regelrecht ein. »Wir waren zu passiv und haben Angst gehabt, das noch was passieren könnte. Da fehlt es der Mannschaft eben noch an Stabilität«, bilanzierte Trainer Klaus Augenthaler. Das Glück war an diesem Tag aber auf Seiten der Hachinger: Ein glasklares Tor der Gäste wurde in der 77. Minute wegen einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt. Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns. Als Reichwein in der 86. Minute doch noch auf 1:2 verkürzte, wurde es brenzlig. Erfurt löste die Defensive praktisch auf, dank des sich bietenden Platzes machte Tunjic nach einem clever ausgespielten Konter den 3:1-Sieg perfekt. »Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen«, sagte Augenthaler und sprach dabei wohl auch stellvertretend für die 1800 Zuschauer. Am kommenden Samstag steht für Haching, das sich mit fünf Zählern auf Rang zwölf verbesserte, mit der Partie in Rostock eine schwere Aufgabe an. Trotz eines Totalumbruchs ist der Traditionsklub (vier Siege, eine Niederlage) stark in die Saison gestartet und belegt Relegationsplatz drei. Daher gilt es, den Schwung aus dem Erfurt-Spiel an die Ostsee mitzunehmen. Das weiß auch Nygaard: »Die Stimmung in der Kabine ist toll, die Jungs sind richtig gut drauf. Jetzt wollen wir natürlich weiter Punkte sammeln.«

Schneider

Artikel vom 25.08.2010
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