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Kooperation mit Studenten – Neues Konzept für Jugendarbeit
Vaterstetten · Was bewegt die Jugendlichen?
Jugendpfleger Jörg Cordruwisch mit Schülern der Klasse 6g Hauptschule Vaterstetten. Foto: Gemeinde
Vaterstetten · Im April startete die Gemeinde Vaterstetten eine Jugendraumanalyse. In deren Auftrag werden Master-Studenten der Katholischen Stiftungsfachhochschule für Soziale Arbeit in München eine Befragung unter den Fünft- bis Zwölftklässler in der Gemeinde durchführen. Im Mai trafen sich die Studenten gemeinsam mit dem Jugendpfleger und -sozialarbeiter Jörg Cordruwisch, der das Projekt bei der Gemeinde Vaterstetten betreut, bei einem Workshop mit Schülern aller Klassen der Hauptschule Vaterstetten.
Die Studenten hatten verschiedene Themen für die Arbeit in kleinen Gruppen vorbereitet: In einem Raum wurde über Cliquen, Szene und Musik geredet, in einem weiteren wurden auf einem vergrößerten Ortsplan mit der »Nadelmethode« so genannte Hot-Spots markiert: Orte, an denen sich die Jugendlichen gern aufhalten, und solche, die sie meiden oder die sogar mit Angst besetzt sind. Warum ist das so, und was sollte dagegen getan werden – das ist das Ziel der Analyse. Eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Jugendzentrum und seinen Angeboten, eine andere mit dem Verhältnis zwischen Erwachsenen und Jugendlichen in der Gemeinde. Und dann gab es noch eine Wunder-Wunsch-Welt: »Stell dir vor, du wärst für einen Tag Bürgermeister. Was würdest du für die Jugendlichen ändern?« Auf diese Weise wurden authentische Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen dokumentiert. Sie ergänzen einen Fragebogen, der an diesem Tag mit Schülern getestet wurde, und der Anfang des kommenden Schuljahrs im Internet von allen Kindern und Jugendlichen ausgefüllt werden kann. Die gewonnenen Daten werden von den Masterstudenten der KSFH unter der Leitung von Prof. Dr. Dorit Sing und Diplom-Soziologin Petra Tratberger-Zenker wissenschaftlich und systematisch ausgewertet. Für Jugendpfleger Jörg Cordruwisch sollen die Ergebnisse des Workshops und der Befragung die Grundlage für ein neues pädagogisches Konzept der Jugendarbeit und eine konkrete Bedarfs- und Maßnahmenplanung in der Gemeinde sein. Der Workshop brachte allen Beteiligten neben einer Menge Spaß wichtige Erfahrungen: die Jugendlichen fühlten sich ernst genommen und waren fast stolz darauf, »gefragt zu werden«. Die Masterstudenten konnten ihr professionelles Wissen in einem Praxisfeld umsetzen und erproben. Die Gemeinde bedankte sich bei allen, die das Projekt bis jetzt so tatkräftig unterstützt haben, von der Schulleitung über die Hausmeister bis zu den teilnehmenden Schülern. Bleibt zu hoffen, dass die Fragebogen-Aktion ein ebensolcher Erfolg wird und sich viele Jugendliche in der Gemeinde beteiligen.
Artikel vom 28.07.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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