Entschädigung für Bauarbeiten an der Wasserburger Landstraße

Waldtrudering · Verkaufsoffener Sonntag beantragt

Die Straßensanierung beeinträchtigt die Geschäfte an der WabuLa. Foto: pb

Die Straßensanierung beeinträchtigt die Geschäfte an der WabuLa. Foto: pb

Waldtrudering · Dröhnende Baumaschinen, Absperrungen, Staus: Mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten die Geschäftsleute an der Wasserburger Landstraße derzeit das Treiben auf der Großbaustelle vor der Tür. Die Sommerferien hindurch, bis voraussichtlich 13. September, wird ein lärmmindernder Fahrbahnbelag aufgetragen, der hier später mehr Lebensqualität bringen soll.

Zum derzeitigen Zeitpunkt jedoch sorgt die Baustelle zusätzlich für eines: rückläufige Umsätze. Mit einer kreativen Idee wandte sich deshalb Harald Böttger, Vorsitzender des Vereins »Forum-Wasserburger-Land-Straße« an den Bezirksausschuss (BA 15) und traf auf offene Ohren. »Wir Geschäftsleute begrüßen die Baumaßnahmen, zumal sie ja auch eine Verringerung des Verkehrslärms bewirken werden«, betonte Böttger, der die Interessen von rund 40 Vereinsmitglieder vertritt. Dennoch stelle sie eine deutliche wirtschaftliche Beeinträchtigung dar, da es vielen Kunden aufgrund der mehrwöchigen Baustellensituation erschwert werde, zu ihnen zu gelangen. »Als kleine Entschädigung schlagen wir vor, dass der Abschluss der Baumaßnahme mit einem verkaufsoffenen Markt-Sonntag begangen wird«, erläuterte Böttger. Natürlich werde man im Verlauf für ein attraktives Rahmenprogramm sorgen, verspricht der Vorsitzende. Wunschtermin sei der 17. Oktober. Die BA-Vorsitzende Stephanie Hentschel zeigte großes Verständnis für die Lage der Geschäftsleute. So eine langfristige Baumaßnahme könne Zentren gefährden und Kunden könnten abwandern, betonte die BA-Vorsitzende. »Gerade hier, wo es noch Fachgeschäfte mit Familienstruktur gibt, muss man die Wirtschaft schützen«. Daher plädiere sie dafür, einen geschäftsoffenen Sonntag zu unterstützen. Susan Beer (SPD) hingegen kritisierte die zusätzliche Sonntags-Arbeit, die nicht familienförderlich sei.

Fraktionssprecher Herbert Danner (Grüne) zeigte sich ebenfalls nicht überzeugt: »Das Fest könnte doch auch an einem Samstag stattfinden«. Man wolle für verkaufsoffene Sonntage keine Schleuse bereiten. Die Baustelle sei ein Geschenk, alles danach werde leiser und schöner. »Straßen sind nunmal Verschleißobjekte und müssen von Zeit zu Zeit repariert werden«. Das Gesagte konnte Harald Böttger so nicht stehen lassen. Die Umsatzrückgänge hätten die Geschäftsleute schließlich allein zu tragen. »Den Nutzen haben alle, die effektive Belastung tragen wir«, betonte der Vorsitzende. Georg Kronawitter (CSU) argumentierte, viermal im Jahr könne die Kommune offene Sonntage veranstalten, man bewege sich also im gesetzlichen Rahmen. »Wir sollten jetzt Solidarität üben und ein Zeichen für die Geschäftswelt setzen«, so der Stadtrat. »Wann hat man denn schon mal Zeit, gemeinsam mit Kindern und Mann gemütlich einkaufen zu gehen«, unterstrich Stephanie Bachhuber (FDP). »Ich meine, wir sollten den Antrag wohlwollend an die Stadt weiterleiten«, beendete die BA-Chefin die Diskussion. Gegen vier Stimmen (drei Grüne, eine SPD) wurde dieser Vorschlag mehrheitlich angenommen. Kohnke

Zeitplan für die Baumaßnahmen

Am Montag, 2. August, beginnt das Baureferat mit den Arbeiten im Fahrbahnbereich. Sie erfolgen abschnittsweise, dem Verkehr steht deshalb für jede Fahrtrichtung nur je eine von zwei Fahrspuren zur Verfügung. Im Baustellenbereich ist das Parken an den Fahrbahnrändern nicht möglich. Vom 2. bis 20. August wird im ersten Bauabschnitt auf der Nordseite (Richtung stadteinwärts) zwischen Bahnstraße und Schwablhofstraße und auf der Südseite (Richtung stadtauswärts) zwischen Friedenspromenade und Waldtruderinger Straße gearbeitet. Voraussichtlich ab 23. August geht es auf der Nordseite (Richtung stadteinwärts) von der Stadtgrenze bis zur Bahnstraße und auf der Südseite (Richtung stadtauswärts) ab der Waldtruderinger Straße bis zur Stadtgrenze weiter. Das Abfräsen der alten Fahrbahnbeläge erfolgt dabei in jedem Abschnitt streifenweise auf ganzer Breite der Fahrbahn. Anschließend werden die neuen Asphaltschichten jeweils zuerst in den Innenspuren und anschließend in den Außenspuren eingebaut. Während der Einbau- und Auskühlzeiten des neuen Asphalts sind in den Innenspuren vorübergehend sämtliche Linksabbiegemöglichkeiten gesperrt. Während der Asphaltierungsarbeiten in den Außenspuren werden zeitweise sämtliche Einmündungen und Grundstückszufahrten gesperrt. Über die genauen Zeiten werden die betroffenen Anlieger rechtzeitig durch die Bauleitung informiert. Im Kreuzungsbereich Friedenspromenade/ Schwablhofstraße erfolgt die Fahrbahnsanierung in Nachtarbeit während der zweiten Hälfte der Sommerferien. Die Fertigstellung der Bauarbeiten ist für Mitte September 2010 geplant.

Artikel vom 28.07.2010
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