Schwabing laut Polizeidirektor fast »weißer Fleck«

Schwabing · Kriminalität: Trend fallend

Peter Breitner.	Foto: ko

Peter Breitner. Foto: ko

Schwabing · Die Kriminalität in Schwabing geht zurück. Der absteigende Trend sei mehr als erfreulich, sagte der Leiter der Schwabinger Polizeiinspektion (PI) 13, Polizeidirektor Peter Breitner, bei der Schwabinger Bürgerversammlung am Dienstag vergangener Woche. In der Polizeibilanz von 2009 sind 4338 Straftaten vermerkt, im Vorjahr waren es noch rund 5000, das ist ein Rückgang der Delikte um 17,6 Prozent. Breitner blickte für die anwesenden Anwohner des Stadtbezirks 12, Bezirksteil Schwabing-Alte Heide, ins Jahr 2010:

Die Entwicklung der Kriminalität bleibe auch aktuell auf »niedrigem Vorjahresniveau«. Ein Bereich bereitet dem Polizeidirektor jedoch Sorgen. Laut Breitner ist nämlich ein starker Anstieg von Vermögens- und Fälschungsdelikten, vor allem Kreditkartenmissbrauch und Internetbetrug, zu verzeichnen. Die Kriminalität verlagere sich somit »weg von der Straße«. Und es vergehe fast kein Tag, an dem in der Inspektion keine Anzeigen eingingen, dass mit entwendeten Kreditkarten im Ausland Geld abgehoben worden sei.

Peter Breitner kritisierte außerdem das Verkehrsverhalten der Radler in Schwabing. Sie müssten sich besser an die Verkehrsregeln halten. Hier sei die Zahl der Unfälle heuer gestiegen. »Mit Helm hätten mehr Verletzungen vermieden werden können.« Einsätze haben die Polizeibeamten der PI 13 vor allem an der Münchner Freiheit, die ist laut Breitner neben der Giselastraße einer der »Hotspots«. Vor allem in den frühen Morgenstunden sind die Beamten hier im Einsatz, wenn Leute alkoholisiert aus den Kneipen kommen.

Dass sich die Szene der Alkohol- und Drogenabhängigen vom Orleansplatz und Sendlingertorplatz nach Schwabing verlagern würde, ist für Breitner nicht erkennbar: »Und es schaut gut aus, dass das auch so bleibt.« Die Polizei fährt an einschlägigen Schwabinger Plätzen zudem regelmäßig Streife. In Sachen Gewaltkriminalität, etwa gefährliche Körperverletzung, sexuelle Übergriffe und Raub, ist das Viertel laut Breitner »fast ein weißer Fleck«. Auch hier sind die Zahlen rückläufig: Im Jahr 2009 hat die Polizeiinspektion 25 Sexualdelikte verzeichnet, im Vorjahr waren es 49. Raub ist von 27 auf 15 Fälle gesunken, Körperverletzungen von 730 auf 536.

Einen leichten Anstieg gab es bei den Einbrüchen: Hier waren es 2008 nur 210, im Jahr 2009 waren es 224. Im Jahr 2009 gab es im Gebiet der Polizeiinspektion kein Tötungsdelikt und keinen Mord. Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, ist von 41 in 2008 auf 28 in 2009 gesunken. Drogenfahrten, die zu einem Unfall führten, gab es im vergangenen Jahr sechs, im Jahr zuvor waren gar keine zu verzeichnen.

Die Zahl der Fahrten unter Alkoholeinfluss ist von 387 auf 263 gesunken, die Zahl der Fahrten unter Drogeneinfluss hingegen von 64 auf 98 gestiegen. Laut Peter Breitner kann der Anstieg der Drogenfahrten aber auch daher rühren, dass gut geschulte Beamte Drogenkonsum bei Autofahrern im vergangenen Jahr einfach besser erkannt hätten.

Laut einer Statistik liegt München im Vergleich mit anderen Großstädten in Sachen Kriminalität auf Platz 74 von insgesamt 81. Schwabing liegt laut Polizeidirektor Breitner bei diesem Vergleich noch unter dem München-Schnitt.

Artikel vom 27.07.2010
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