Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Grußwort Ursula Mayer

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Es ist gar nicht so einfach, dem Wunsch der SOK-Redaktion nachzukommen, 60 Jahre Ortsgeschichte in einem kleinen Beitrag zusammenzufassen. Zum einen, weil man noch gar nicht so alt ist, zum anderen, weil eine Auswahl zu treffen ist, was denn nun so ganz wichtig war für die Entwicklung des Ortes.

1950 da gab’s bei uns noch zwei eigenständige Gemeinden nämlich Höhenkirchen und Siegertsbrunn. Und das erste, was mir einfällt, ist welcher Zufall, 1951 wurde in Höhenkirchen eine eigene Schule eingeweiht. Bis dahin waren die Höhenkirchner Kinder in Siegertsbrunn in die Schule gegangen. Damals hatte Höhenkirchen nur rund 1.400 und Siegertsbrunn rund 900 Einwohner. Alles war noch überwiegend ländlich strukturiert. Doch die Aufbauleistung unserer Vorfahren zeigte sich bald in vielen neu angesiedelten Gewerbebetrieben, wie Sager & Wörner, der Wilhelm Ruf KG, dem Palettenwerk Inselkammer oder dem neuen Lagerhaus der Raiffeisenbank an der Bahnhofstraße. Endlich gab es Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft am Ort, was auch zur Folge hatte, dass eine rege Bautätigkeit einsetzte. Mit steigender Bevölkerungszahl wurden natürlich auch die kommunalen Liegenschaften erweitert oder neu angelegt: Das Rathaus, die Schule, Friedhof und Sportzentrum entstanden.

Ein einschneidendes Ereignis war dann auf alle Fälle zum einen die Olympiade 1972 in München, brachte sie doch die S-Bahn mit einem modernen Bahnhofsgebäude zu uns und zum anderen die Gemeindegebietsreform 1978, sie vereinigte die beiden selbstständigen Gemeinden zum neuen »alten Höhenkirchen-Siegertsbrunn« mit insgesamt rund 5.000 Einwohner. Nun ging die Entwicklung sprunghaft weiter. Gewerbegebiete, die innerörtlich lagen wurden umgewidmet, Wohnbebauung wurde beschlossen, steigende Bevölkerungszahlen (1990 sind es bereits rund 6.500 Einwohner) fordern neue Aufgaben, also wird ein Bauhof gebaut, eine Mehrzweckhalle, eine neues Feuerwehrhaus, eine neue Wasserreserve und auch eine neue Grundschule für unsere zahlreichen Kinder. Im Jahr 2000 erreicht Höhenkirchen-Siegertsbrunn die 9.000er Grenze bei der Einwohnerentwicklung. Ein neues Pfarrzentrum, ein Jugendzentrum, aber auch ein Seniorenzentrum entstehen. Nach 30 Jahren Planungsphase wird endlich die neue Umgehungsstraße 2009 gebaut und heute dürfen wir uns auf ein eigenes Gymnasium freuen. Wir haben nun rund 9.800 Einwohner. Viele alte Bauten von Höhenkirchen-Siegertsbrunn sind seit 1950 mittlerweile verschwunden und sind Neuem – Besserem? – gewichen. Ob sich die Menschen auch verändert haben? Und wie wird Höhenkirchen-Siegertsbrunn in 60 Jahren ausschauen?

Mein Wunsch wäre:

Ein reizvoller Ort mit immer noch ländlichen Strukturen, mit gut verteilten innerörtlichen Geschäften, ohne Hochhäuser, umgeben von grünen Wiesen und eingebettet in den Höhenkirchner Forst. Vielleicht belächelt von den ehrgeizigeren Nachbarorten, aber geliebt von seinen Bewohnern, die sich immer noch gegenseitig kennen und helfen und trotz aller Traditionserhaltung auch den Anschluss an die Zukunft nie verpasst haben. Vielleicht ein frommer Wunsch, aber ohne Visionen auch keine Zukunft. Ich wünsche dem SOK alles Gute auf dem Weg uns dorthin zu begleiten!

60 Jahre Geburtstag und alle Münchner Wochenanzeiger feiern mit

Artikel vom 22.07.2010
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