Das Projekt „Arche 2010”, ein gemeinsames, ökumenisches Bauprojekt der Evangelischen Jugend München (EJM) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Region München, wurde am Dienstag, 2. März, vom Projektleiter, Tom Rausch, und dem Vorsitzenden der Evang. Jugend München, Cornelius Dirmeier, offiziell eröffnet. In Zusammenarbeit werden die beiden Verbände mit Hilfe von Greenpeace, verschiedenen Werkstätten in München und ehrenamtlichen Helfern, vor allem Jugendlichen, eine Arche aus Holz bauen. Bis zum 2. Ökumenischen Kirchentag, am 1. Juli 2010, soll die Arche fertigestellt werden, wo sie im Zentrum Jugend im Olympiapark als „Eventarena” genutzt wird. Der Baubeginn der Arche wurde mit einem Mittagsgebet, Baustellensegen und mit anschließender Brotzeit gefeiert.
Tom Rausch begrüßte die Gäste zur Feier des Baugbeginns und bedankte sich herzlich bei den Beteiligten. Eine lange Tradition prägt die Zusammenarbeit der BDKJ und der EJM, weshalb die Idee für das Projekt für den zweiten Ökumenischen Kirchentag schon vor drei Jahren entstand. Unter dem Motto des Kirchentages „Damit ihr Hoffnung habt” kamen sie auf die Arche, „da es ein Symbol für Hoffnung, Gemeinschaft und Rettung ist”, so Dirmeier. Mit dem Projekt wollen sie den Jugendlichen auf aktuelle Zukunftsfragen Antwort geben.
Schnell fanden sie in Greenpeace einen großzügigen Kooperationspartner, der ihnen die Pläne einer Arche, die Greenpeace selbst im Jahr 2007 auf dem Berg Ararat als Zeichen und Symbol der Warnung für die bevorstehenden Klimakatastrophen gebaut hatte, kostenlos zu Verfügung stellte und am Kirchentag gemeinsam mit ihnen vertreten sein wird. Außerdem helfen fünf soziale Holz- und Baubetriebe der Münchener Arbeitsgemeinschaft Arbeitsförderinitiative (MAG AFI) und der berufsbegleitenden Jugendhilfe (BBJH) bei dem Fertigstellen der Arche. „Den Handwerkern, die die größeren Aufgaben und die Konstruktion der Arche ausgearbeitet haben, danken wir auch sehr herzlich. Sie machen das Projekt erst möglich”, so der Vorsitzende der EJM. Unter der Werkstätten-Projektleitung von Florian Reichert und der Bauleitung von Peter Rappenglück soll die Arche mit der zusätzlichen Hilfe vieler Jugendlicher in den nächsten zwei Monaten fertig gestellt werden.
„Die Jugendlichen sollen nicht nur Stuhlschlepper sein, sondern auch aktiv an diesem ökumenischem Projekt beteiligt sein”, so Rausch. Derzeit sind 150 Jugendliche, die in den Jugendverbänden tätig sind, und weitere 30 Jugendliche für den Bau angemeldet. Und die Verantwortlichen hoffen, dass es noch mehr werden. Es werden bestimmte Bautermine festgelegt, zu denen sich die Jugendlichen täglich anmelden können. Die Bauarbeiten finden hauptsächlich in einem Zelt auf dem Gelände der Bundeswehr, die den Vereinen eine Wiese in der Hedwig-Dransfeld-Allee zur Verfügung gestellt hat, statt.
Jedoch gab es auch Zweifel an dem größten gemeinsamen Projekt der beiden Jugendinitiativen. „Im ersten Moment war ich natürlich begeistert von unserem Plan, jedoch hatte ich auch Skepsis”, erklärte Dirmeier. „Wie kann man ein so großes Projekt steuern, und wie kann man das überhaupt finanzieren?” Mittlerweile sind alle Zweifel beseitigt. Greenpeace stellte die Pläne zur Verfügung. Einen Großteil der Finanzierung – insgesamt werden die Baukosten auf rund 35.000 Euro geschätzt – übernimmt die evang. Landeskirche, den Rest die BDKJ und einen Teil trägt die Evang. Jugend selbst.
Die Arche wird eine Länge von zehn Metern, vier Meter Breite und etwa vier Meter Höhe erreichen, mit einem offenen Hohlraum in der Mitte. Sie wird zunächst, am Kirchentag, auf dem Gelände des Olympiazentrums als Eventarena dienen. In dieser wird an sechs Stationen jeweils ein Teil der biblischen Geschichte von Noah und der Arche thematisch aufgegriffen und durch Aktionen erlebbar gemacht. Danach könnte die Arche eventuell als Treffpunkt oder Spielplatz für Kinder und Jugendliche verwendet werden.