Veröffentlicht am 09.02.2010 09:47

„Überzeugende Architektur”

Der  Siegerentwurf des Büros Bieling Architekten für das neue zentral gelegene Geschäftshaus in Laim ist noch bis Freitag, 12. Februar, zu sehen. (Foto: tg)
Der Siegerentwurf des Büros Bieling Architekten für das neue zentral gelegene Geschäftshaus in Laim ist noch bis Freitag, 12. Februar, zu sehen. (Foto: tg)
Der Siegerentwurf des Büros Bieling Architekten für das neue zentral gelegene Geschäftshaus in Laim ist noch bis Freitag, 12. Februar, zu sehen. (Foto: tg)
Der Siegerentwurf des Büros Bieling Architekten für das neue zentral gelegene Geschäftshaus in Laim ist noch bis Freitag, 12. Februar, zu sehen. (Foto: tg)
Der Siegerentwurf des Büros Bieling Architekten für das neue zentral gelegene Geschäftshaus in Laim ist noch bis Freitag, 12. Februar, zu sehen. (Foto: tg)

Die Laimer Stadtbibliothek im „Ackermann-Bau“ ist ein idealer Ort, um die Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs zu präsentieren. Und so waren am Montagnachmittag das Modell, die Fotos und die Pläne für das Geschäftshaus, das in der Fürstenrieder Straße anstelle des Hertie-Kaufhauses entstehen soll, in dem nach seinem Architekten Kurt Ackermann benannten Gebäude direkt neben der künftigen Baustelle am richtigen Ort zu sehen. Die Bauherren Martin Bucher, Geschäftsführer von „Bucher Properties“ und Winfried Siebers, Vorstand der Development Partner AG – die das Projekt gemeinsam realisieren – stellten die Ergebnisse des Wettbewerbs für Laims neues Einkaufszentrum vor. Bucher: „Es war schnell klar, dass das Büro Bieling Architekten das Rennen macht.“ Der Siegerentwurf habe durch seine Architektur überzeugt. Er werde gut angenommen. Bieling Architekten greifen Elemente des „Ackermann-Baus“ auf. Dazu erklärt der Professor für Architektur, Thomas Bieling: „Er übersetzt sie anders und verbindet sie so zu einer Einheit. Unsere Idee ist es, das Nachbarhaus, das wir sehr schön finden, mit dem Neubau aufzuwerten.“.

Martin Bucher eröffnete die Ausstellung, auch „im Namen der Mitstreiter Winfried Siebers und Rainer Schulz von der Development Partner AG“. Laimerinnen und Laimer waren dazu eingeladen, sich ein Bild von dem Projekt zu machen. Bis zum Freitag haben Interessierte noch Zeit, um sich anzusehen, wie der Neubau mit der großzügigen Glasfassade, der in der Mitte von Laim bis zum Sommer 2011 entstehen soll, aussehen wird. Der Andrang zur „Vernissage“ war groß. Besonders viele künftige „Nachbarn” ließen sich von Bieling und Bucher die Pläne erörtern. Bucher dankte neben Josef Mögele (SPD), dem Vorsitzenden des BA Laim – der die Veranstaltung in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen Hertie angeregt hatte – auch dem Architekten Josef Mittertrainer, der den Wettbewerb vorbereitete und organisierte.

„Nicht ungelungen”

„Ich finde den Bau nicht ungelungen.“ Claudia Zellingers Begeisterung für den Neubau in ihrer Nachbarschaft hielt sich in Grenzen. Die Anliegerin war mit anderen Anrainern aus der Hogenbergstraße gekommen, um auf ein Problem aufmerksam zu machen, das schon zu „Hertie-Zeiten“ die Anwohner auf die Palme gebracht hatte: die Parkplatz- und Garagenzufahrt in der Hogenbergstraße. Die Laimerin: „Wenn ein Auto an der Einfahrt rot hat, weil ein anderes hinausfahren will, bleibt es mitten auf der Straße stehen. Hinter ihm stauen sich andere Autos und deren Fahrer hupen wie verrückt.“ Das störe besonders im Sommer sehr und gehe ziemlich auf die Nerven. Ein anderer Betroffener sorgt sich um die Sicherheit von Kindern des in der Nähe gelegenen Kindergartens: „ Die Zufahrt ist eine Katastrophe.“ Weil im Modell des neuen Gebäudes die Garagenzufahrt wieder in der Hogenbergstraße platziert ist, brachten die Anwohner ihre Kritik bei Martin Bucher und Thomas Bieling vor. Die Einbahnstraße aufzuheben, wie von beiden gedacht, verschärfe das Problem noch, meinen die Nachbarn. „Dann kommt überhaupt keiner mehr durch.“ Für Bieling konzentriert sich das Problem auf die Frage: „Wie viele Parkplätze bieten wir an?“ Daran müsse noch gearbeitet werden, erklärte er.

„Wie passt das zusammen?”

Als „ gute Lösung“ wertet Josef Mögele den Siegerentwurf. Aber – auch er sieht Probleme: „So ein Grundstück muss entwickelt, geplant und genehmigt werden. Weil sich dahinter das städtische Grundstück an der Hogenbergstraße befindet, das für das Laimer Kulturzentrum vorgesehen sei, müsse darüber diskutiert werden, wie das alles zusammenpasse. Mögele: „Das wird heiße Ohren geben.“ Läuft alles nach Plan, dann wird das ehemalige Hertie-Gebäude im April abgerissen werden. Das werde voraussichtlich zwei Monate dauern, ließ Martin Bucher wissen. Zurzeit werde der Bauantrag formuliert. Sobald der genehmigt sei – solle mit dem Bauen begonnen werden. Die Sorge, dass die Baugrube für eine zu lange Dauer ein unansehnliches Bild abgeben werde, hat Bucher nicht. „Es wird keinen Stillstand geben. Es soll zügig weitergemacht werden.“ Viel Licht und Luft werde das neue Geschäfts- und Bürohaus durchfluten. Und das solle sich nach außen spiegeln, schwärmt Bieling. So seien die Läden im Erdgeschoss und im ersten Stock von Tageslicht erfüllt. In den darüber liegenden Büros könnten die Fenster ebenfalls geöffnet werden. Neu war für die Interessierten, dass im Untergeschoss, so wie es aussieht, ein Lebensmittelgeschäft einziehen wird. Und die Unterführung der Fürstenrieder Straße soll bestehen bleiben: Sie solle allerdings durch einen transparentenAufzug aufgewertet werden.

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