Die im Rahmen der Schulbauoffensive 2013-2030 von der Stadt geplanten Maßnahmen sieht der Bezirksausschuss im Münchner Süden kritisch. Neben fehlenden Realschulplätze und Kürzungen im Bereich der vorgesehenen Klassen im Grund- und Mittelschulbereich bereite auch die fehlende Sanierungsperspektive für das Gebäude des Thomas-Mann-Gymnasium an der Drygalski-Allee Bauschmerzen, erläuterte Polina Gordienko (SPD).
Die Stadt will u.a. die Mittelschulen an der Zielstattstraße und an der Königswieserstraße um je einen Zug kleiner ausgestalten als bislang angedacht. Das sei besorgniserregend, so Gordienko. Eine nur noch drei- statt vierzügige Mittelschule an der Königswieserstraße sei nicht ausreichend, so das Bürgergremium.
Ein weiteres Gymnasium im Stadtbezirk 19 hält der Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19) für notwendig. Zwar wird derzeit das neue Gmunder Gymnasium gebaut, doch trotz der dort entstehenden Kapazitäten sei eine weitere Schule unverzichtbar.
Entscheidend für das Bürgergremium ist dabei, wie es mit dem Thomas-Mann-Gymnasium weitergeht. Dieses soll zum Schuljahr 2023/2024 in das neue Gebäude an der Gmunder Straße umziehen. Dann könnte dessen bestehende Gebäude an der Drygalski-Allee saniert werden. Der Bezirksausschuss befürchtet nun, dass es zu zeitlichen Verzögerungen kommt. Das Thomas-Mann-Gymnasiums solle nicht mehr sofort saniert werden, sobald Schüler und Lehrer an die Gmunder Straße umgezogen sind. Diese Planungen der Stadt gab BA-Vorsitzender Ludwig Weidinger wieder. Stattdessen solle der alte Schulkomplex dann erst einmal als Zwischenquartier für die Zielstattschüler dienen.
Es könnte also weitaus länger als bisher gedacht dauern, bis ein saniertes Thomas-Mann-Gebäude wieder als Gymnasium zur Verfügung steht, fasste Nicole Bartsch den Unmut des Bezirksausschusses zusammen. Dass eine Sanierung des Thomas-mann-Gymnasiums im aktuellen Schulbauprogramm der Stadt gar nicht mehr vorkomme, sieht Dorle Baumann (SPD) daher besonders kritisch.
„Wichtig ist, dass wir ein zusätzliches Gymnasium bald bekommen”, bekräftigte Ludwig Weidinger (CSU). Darauf drängt der Bezirksausschuss. Er pocht auf die ursprüngliche Planung, die trotz der neuen „Gmunder Kapazitäten” ein zusätzliches Gymnasium im 19. Stadtbezirk für nötig hält. Das Bürgergremium forderte zudem von der Stadt Auskunft über die zukünftige Nutzung des Schulgebäudes an der Drygalski-Allee (Thomas-Mann-Gymnasium) ein.