Das theater VIEL LÄRM UM NICHTS bringt einen Abend auf die Bühne, an dem Schauspiel, Klang- und Videokunst, Objekt- und Figurentheater verschmelzen: ein gespielter Sturm und ein echtes Gewitter – frei nach „Der Sturm” von William Shakespeare. Stürmische Zeiten – auch im theater VIEL LÄRM UM NICHTS, wo sich Dichtung und Wirklichkeit die Hand reichen.
Premiere ist am Samstag, 17. Januar um 20 Uhr in der Pasinger Fabrik (August-Exter-Str. 1). Weitere Vorstellungen bis zum 7. März jeweils donnerstags, freitags und samstags um 20 Uhr. Es spielen Ardhi Engl, Klara Pfeiffer, Irene Rovan und Sarah Schuchardt; Regie und Fassung: Arno Friedrich.
Inhalt: Eine abgelegene Insel. Ariel, Caliban und Prospero auf der Suche nach Wahrheit in einer gemeinsamen Erinnerung, die immer in Bewegung ist, wie das Meer. Plötzlich erscheinen die Geister der Vergangenheit. Rückkehrend aus Afrika, Kolonisierung feiernd, segelt Neapels König samt Gefolgschaft und Prosperos intrigantem Bruder, dem an die Macht geputschten Herzog Mailands, an der Insel vorbei. Prosperos Rache zerschmettert das Luxus-Partyboot im Sturm und löst damit eine Kettenreaktion von Ereignissen aus.
Die Dämonen werden auf der Insel angespült. Wie lässt sich nun ein Zukunftsbild denken, das nicht ausschließlich katastrophisch ist? Familienaufstellung. Rollenverteilung. Wer die Realität beherrschen will, muss die Fiktion in den Griff bekommen. Aber mit Ariel als eifrigem Luftgeist und Caliban als rebellischer Monster-Prinzessin läuft alles schnurstracks auf ein echtes Gewitter hinaus, denn Prosperos Machtanspruch basiert auf Zwang und Unterwerfung.
Wunden, Narben, Träume, sich haltende Hände. Wie will man gelebt haben? Zeit für ein Konzept vom Aufhören? Ob das wirklich happy endet, wer sich am Schluss versöhnt oder vertöchtert und wie man aus dem Theater wieder rauskommt, kann jedenfalls nur durch Erzählen und Erleben dieser Geschichte herausgefunden werden.
Shakespeares Sturm ist eine Geschichte, in der es nicht um den Besitz absoluter Macht geht, sondern darum, dass ein Mensch sie aufgibt. Zeitlos in der Thematik von Aneignung und Kontrolle der Welt, tragikomisch im Scheitern, poetisch und tiefgründig wie der Marianengraben.